Im Prinzip ist alles in Ordnung

OBERSTADTFELD. Große Projekte stehen in der Gemeinde Oberstadtfeld zur Zeit nicht an. Vieles ist schon gemacht worden, und "die Gemeinde hat alles, was sie braucht", so Bürgermeister Arnold Möseler. Lediglich kleinere Projekte werden in diesem Jahr angepackt.

Die Kassen von 21 Gemeinden in der Verbandsgemeinde Daun und auch der Stadt Daun selbst sind leer, Finanzen sind hier Mangelware. Der Fehlbedarf beträgt 2006 für die Gemeinden zusammen 2,4 Millionen Euro. Doch für ein paar Gemeinden in der VG wie Strohn, Üdersdorf und Oberstadtfeld sichert das Erbe ihrer vulkanischen Vergangenheit auch ihre Zukunft mit einem jährlich ausgeglichenen Haushalt ohne Geldsorgen. Oberstadtfeld lebte schon immer mit seinen Lavagruben ganz gut, doch dass dies keine Ewigkeit dauern wird, weiß auch Ortsbürgermeister Arnold Möseler. "Es ist nicht mehr so rosig mit den Einnahmen aus der Lavagrube, es gibt schon leichte finanzielle Rückgänge in den letzten Jahren." Grund dafür ist, dass die Grube am Nerother Kopf fast leer ist und nicht mehr viel des begehrten Materials hergibt. Dennoch - am Hungertuch wird die Gemeinde auch in den nächsten Jahrzehnten nicht nagen müssen, und in die Schar der Gemeinden mit einem unausgeglichenen Haushalt wird sich Oberstadtfeld so schnell nicht einreihen. Große Projekte stehen in Oberstadtfeld in diesem Jahr nicht an. Nicht, weil man sparen will, sondern weil im Prinzip alles im Dorf in Ordnung ist. Möseler: "Wir werden grundsätzlich ein bisschen zurückfahren, weil wir schon so viel gemacht haben und auch alles haben, was wir brauchen." Glückliches Oberstadtfeld. Aber ein paar Kleinigkeiten sind 2006 denn doch noch zu machen. So soll von der Kreuzung Üdersdorfer Straße bis zum Anwesen Hennen an der B 257 für rund 40 000 Euro ein Bürgersteig gebaut werden. Hierfür können sogar Zuschüsse beantragt werden. Mit den Arbeiten wird begonnen, sobald eine gefährliche Kurve auf der B 257 zwischen Oberstadtfeld und Pützborn begradigt ist. Der Erdaushub hiervon wird für den Bau des Bürgersteiges gebraucht. Kein Geld aus den eigentlich leeren Landeskassen gibt es für eine Überquerungshilfe auf der B 257, die den Kindern aus den beiden Neubaugebieten "Im Hoffschlack" und "Vorschoßberg" eine ungefährlichere Überquerung der viel befahrenen Bundesstraße auf ihrem Weg zum Spielplatz ermöglicht. Rund 17 000 Euro will sich die Gemeinde dieses Vorhaben kosten lassen. "Der Wunsch nach einer Überquerungshilfe an dieser Stelle wurde von einigen Bürger an mich heran getragen, dem wollen wir entsprechen", so Bürgermeister Möseler. Die beiden Neubaugebiete "Im Hoffschlack" und "Vorschoßberg" sind bis auf zehn gemeindeeigene Bauplätze schon belegt. "Im vergangenen Jahr hatten wir hier eine intensive Bautätigkeit. In diesem Jahr werden wir nun sehen, wie sich die weitere Baunachfrage entwickelt. Anschließend müssen wir uns dann Gedanken darüber machen, wie es weitergehen soll. Wichtig ist es vor allem, die jungen Leute hier zu behalten und ihnen deshalb immer die Möglichkeit des Bauens zu bieten", erklärt Arnold Möseler. Weitere kleine Vorhaben in Oberstadtfeld sind die Sanierung der Wohnung in der Alten Schule, die durch einen Brand zerstört wurde und die Instandsetzung des Weges am "Mühlenberg". Möseler: "Dieser Weg wird sehr viel genutzt, weil er die schnelle Verbindung zwischen dem Ober- und Unterdorf ist." Ein Projekt hat aber auch die Gemeinde Oberstadtfeld fürs erste ganz zu den Akten gelegt: Aus dem schon vor Jahren geplanten Gewerbegebiet wird vorerst nichts. "Man muss ganz klar sehen, dass es zur Zeit einfach nicht geht", so der Bürgermeister.

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