Im Sattel nach Süden

SCHÖNBACH. Ein richtiges Abenteuer wollen Artur Schneiders aus Schönbach sowie Franz-Josef Mertes und sein Sohn Christian aus Gillenbeuren erleben. Am 14. Mai wollen sie zu einem Ritt von der Eifel an den Bodensee aufbrechen.

Dass auf dem Rücken der Pferde das Glück dieser Erde liegen soll, ist ein altbekannter Spruch aller Pferdefreunde. Für den 56-jährigen Artur Schneiders aus Schönbach sowie seinen Freund Franz- Josef Mertes und dessen Sohn Christian stimmt die Aussage auf jeden Fall. Pferdehaltung und Reiten sind ihr Hobby. Seit Jahren reiten Schneiders und Mertes zusammen. Schon vor zwei Jahren kam die Idee auf, einen längeren Ritt als Wochentour zu machen, im Januar diesen Jahres wurde die Idee umgesetzt und die Planung begann. "Jetzt sind wir noch im knackigen Alter.Es ist vielleicht das letzte große Abenteuer, das wir persönlich noch erleben können, denn irgendwann geht das ja nicht mehr", sagt der 50-jährige Franz- Josef Mertes. Anhand von Straßen- und Wanderkarten wurde die Route bis nach Radolfzell am Bodensee festgelegt. Damit sich die Pferde an die langen Strecken gewöhnen können, werden bis zum Abreisetermin täglich rund 20 Kilometer lange Ausritte unternommen.Ganz billig wird es nicht

Reiterhöfe und Privatpensionen dienen bei der Tour als Quartiere und ermöglichen es den Reitern abends und morgens eine Mahlzeit einzunehmen, denn Proviant wird kaum mitgenommen. "Um den Pferden die Möglichkeit zu geben, sich genug auszuruhen, wollen wir täglich nur etwa fünf Stunden reiten. Nach unserer Erfahrung bei den bisherigen Ausritten können wir in dieser Zeit 40 Kilometer zurücklegen." In etwa zwei Wochen wollen die drei Eifeler die rund 550 Kilometer bewältigen. Eine eintätige Rast wollen die Wanderreiter in der Pfalz bei Schneiders Schwester machen. Danach geht es drei Tage durch das Elsass, bevor sie wieder die Grenze nach Deutschland passieren. Zwei Satteltaschen und ein Seesack mit Wäsche, Kompass, viele Landkarten, Handy, Poncho, Wachsmantel und ein Schlafsack sind alles, was die drei auf den Pferden mitnehmen. Getränke werden unterwegs gekauft. Ganz billig ist das Abenteuer aber nicht, denn rund 1500 Euro wird seine Erfüllung für jeden kosten. Dabei hätte der Ritt beinahe nicht stattgefunden. "Ab dem 1. Mai bin ich arbeitslos, weil die Firma durch die Gesundheitsreform zu wenig Arbeit hat und mich entlassen musste. Hätte ich das Anfang des Jahres gewusst, hätte ich die Tour aus finanziellen Gründen nicht mitmachen können". Ehefrau Josephine steht jedoch zu ihm. "Wenn er jetzt nicht losreitet, wird nie wieder etwas daraus. Ich weiß, wie gerne er diese Tour macht".

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