In vielen Bereichen vorbildlich

DAUN. Hauptrednerin beim traditionellen Neujahrsempfang der Stadt war die rheinland-pfälzische Sozialministerin Malu Dreyer (SPD). Sie lobte das ehrenamtliche Engagement vieler Dauner und ehrte mit Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen fünf Bürger mit der Verdienstnadel der Stadt.

 Ministerin Malu Dreyer (links) und Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen (rechts) zeichneten (von links) Helga Stölben, Alfons Hein, Klaus Hein und Willi Böhm mit der Verdienstnadel der Stadt Daun aus.TV-Foto: Stephan Sartoris

Ministerin Malu Dreyer (links) und Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen (rechts) zeichneten (von links) Helga Stölben, Alfons Hein, Klaus Hein und Willi Böhm mit der Verdienstnadel der Stadt Daun aus.TV-Foto: Stephan Sartoris

Längst Tradition hat der Neujahrsempfang der Stadt Daun, den Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen vor einigen Jahren ins Leben gerufen hat. Seiner Einladung waren wieder viele Vertreter des öffentlichen Lebens der Stadt gefolgt und sorgten für einen gut gefüllten großen Saal des Forums. Der Stadtbürgermeister hatte - auch das hat schon Tradition - wieder einen Gast aus der Landespolitik als Hauptredner eingeladen: die rheinland-pfälzische Sozialministerin Malu Dreyer (SPD), die bereits 2004 beim Dauner Neujahrsempfang eine Ansprache gehalten hatte. Sie freute sich, dass der Empfang immer ausdrücklich dem Ehrenamt gewidmet sei. Auch die Stadt Daun profitiere davon, dass sich Menschen in den unterschiedlichsten Bereichen ehrenamtlich einsetzten. Die deutsche Bevölkerung schrumpfe, werde älter, der demographische Wandel verändere das gesellschaftliche Leben in allen Bereichen, erklärte Dreyer. Vor diesem Wandel müsse man keine Angst haben, sondern als Chance begreifen. So sei noch mehr bürgerschaftliches Engagement bei der Bewältigung und Gestaltung der Herausforderungen zur Zukunft des Gemeinwesens gefragt. Der Staat könne Rahmenbedingungen schaffen, aber nicht alles leisten. 50 Jahre im Beruf, 50 Lehrlinge ausgebildet

Die Ministerin sprach von der Vision einer Bürgergesellschaft, die durch die aktive Beteiligung der Bürger weiter entwickelt werde könne. In Rheinland-Pfalz sei das Engagement bereits heute groß. So seien rund eine Million Bürger des Landes in Vereinen, Verbänden, Projekten oder Initiativen aktiv. Dreyer zählte auch Beispiele aus der Kreisstadt auf und bilanzierte: "Daun kann in vielen Bereichen des ehrenamtlichen Engagements als vorbildlich gelten." Zu den Traditionen des Neujahrsempfangs gehört auch, dass verdiente Bürger der Stadt für ihr Engagement in unterschiedlichen Bereichen mit der Verdienstnadel der Stadt geehrt werden. So ehrte Stadtbürgermeister Jenssen Friseurmeisterin Helga Stölben. Sie ist seit rund 50 Jahren im Beruf, seit 1972 hat sie einen Salon in Daun. Jenssen würdigte ihren Einsatz für die Ausbildung junger Menschen, hat sie doch bis heute fast 50 Lehrlinge ausgebildet. Sechs davon machten zudem die Meisterprüfung. Aber nicht nur im Beruf ist Helga Stölben aktiv: So zählt sie zu den Gründungsmitgliedern des Frauenchors Daun, deren Vorsitzende sie auch seit einigen Jahren ist. Geehrt wurde auch ein Dauner Original: Alfons Hein. Der Elektromeister mit eigenem Betrieb in Daun war auch in der Ausbildung aktiv, nicht nur in seiner Firma, sondern unter anderem als langjähriger Lehrlingswart der Elektro-Innung Westeifel, deren Ehrenmitglied er auch ist. Auch in der Kommunalpolitik hat er seine Spuren als Mitglied des Stadtrats hinterlassen. Damit es keinen Streit in der Familie gebe, habe man sich entschieden, noch einen Hein zu ehren, erklärte der Stadtbürgermeister: Klaus Hein, den jüngeren Bruder von Alfons. Er hat sich vor allem als Sänger einen Namen gemacht. 1967 wurde er Mitglied des Männergesangsvereins (MGV) Daun, dem er bis heute die Treue gehalten hat, und das an führender Stelle. So ist seit 1998 Vorsitzender des MGV. Aber auch auf die Stadt hinaus engagierte sich Klaus Hein, so zehn Jahre als Regionalvorsitzender im Sängerbund Rheinland-Pfalz.Seltenes Lob für den Schiedsrichter

Aus einem Bereich, der bislang noch nicht vertreten war, kamen zwei weitere Geehrte: Willi Böhm und Hans-Werner Meyer (der wegen Krankheit an diesem Abend absagen musste). Willi Böhm war aktiver Fuß- und Handballer im Tus Daun, aber seine Leidenschaft gehört seit vielen Jahren dem Schiedsrichterwesen. Seit 1979 ist er schon als Handball-Unparteiischer unterwegs, was der Stadtbürgermeister besonders hervorhob: "Auch ein solches Engagement sollte einmal gewürdigt werden, denn normalerweise bekommen Schiedsrichter selten ein Lob." Das gilt auch für Hans-Werner Meyer als Fußball-Schiedsrichter. Schon seit Mitte der 70er Jahre pfeift er Spiele in den unterschiedlichsten Klassen. Seine bisherige Bilanz: Mehr als 1100 Spiele hat er geleitet.

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