In zwei Gruppen aufgeteilt

GEROLSTEIN. (vog) Die politische Entscheidung, den Kindergarten in Gerolsteins Stadtteil Büscheich zu schließen, haben die betroffenen Eltern widerwillig akzeptiert. Allerdings kritisieren einige die mangelhafte Information beim Elternabend und die Teilung der 13 Kinder in zwei Gruppen.

Kurzerhand wurde der Termin für den Eltern-Informationsabend in Büscheich um einen Tag vorgezogen. Offizieller Grund: der pralle Terminkalender von Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz. Er erklärte: "Die Terminabsprache war unglücklich. Ich konnte anders nicht." Die Eltern wurden telefonisch unterrichtet und auch Ulrike Scheidweiler, Leiterin des Kindergarten Lindenanlage, den die Kinder aus Büscheich und Michelbach ab den Sommerferien besuchen werden (der TV berichtete). Schwartz kam zum Elternabend, aber nicht Scheidweiler. Sie sagte: "Ich konnte nicht, weil ich bereits einen anderen, unaufschiebbaren Termin hatte. Daran, eine Vertreterin zu schicken, habe ich nicht gedacht." Elternsprecherin Claudia Borsch: "Wir hätten viele Fragen zur Lindenanlage gehabt, weil wir sie ja nicht kennen." Die Mütter Katja Münch und Claudia Leonards ergänzten: "Auch die Teilung der bisherigen Gruppe ist nicht in Ordnung. Eine Verbindungstür zwischen den zwei Gruppen ist nicht das Gleiche." Es wäre "das Mindeste gewesen, die Kinder des Büscheicher Kindergartens zusammenzulassen". Erzieherin Scheidweiler relativierte: "Wir arbeiten im offenen Stil. Die Kinder können sich morgens gegenseitig besuchen." Sie sieht weitere Vorteile in der Aufteilung: "So sind die Kinder sofort integriert und wir geben ihnen das Signal, ihr gehört zu uns." Die Eltern seien jederzeit in der Lindenanlage willkommen. Noch vor den Ferien kämen die Kinder zum Schnuppern mit ihren derzeitigen Erzieherinnen vorbei. Von der Aufnahme der Kinder des Büscheicher Kindergartens seien fünf Erzieherinnen in der Lindenanlage betroffen. Ein hoher Organisationsaufwand. Scheidweiler: "Die Leiterin des Büscheicher Kindergartens hat Anspruch auf eine Stelle als Gruppenleiterin. Um allen gerecht zu werden, ist die Teilung die beste Lösung." Die beiden Erzieherinnen des Büscheicher Kindergartens wechseln in die Lindenanlage. Im Gegenzug wurden die Zeitverträge für zwei Erzieherinnen der Lindenanlage nicht verlängert. Eine von ihnen wird arbeitslos, die andere hat einen neuen Job. Für so manche Mutter der Büscheicher oder Michelbacher Kinder bedeutet die Schließung des Büscheicher Kindergartens Umorganisation ihrer Arbeitszeiten. Claudia Borsch sagte: "Wegen der anderen Zeiten bin ich jetzt auf die Hilfe meiner Schwiegermutter angewiesen. Wir müssen das mit der ganzen Familie unter einen Hut bringen." Das ginge, sei aber unnötig. Auch Münch meinte: "Es ist echt doof wegen drei fehlender Anmeldungen den Kindergarten zu schließen." Ortsvorsteher Oswald Weber sagte: "Es fehlen nur noch zwei Anmeldungen, weil jetzt das 13. Kind angemeldet wurde. Ich habe ja gefordert, das abgewartet werden sollte." Vergeblich. 15 Kinder sind laut Gesetz die Mindestgröße für einen Kindergarten.

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