Internationale im "Ferkeltaxi"

Laut Duden bedeutet das mittelhochdeutsche Wort "stief", althochdeutsch "stiof", so viel wie "beraubt, verwaist" (vgl. "Stiefkind"). Hans Joachim Stief, umtriebigster und gefürchtetster Stadtrat Gerolsteins, wird bald politisch nicht mehr verwaist sein: Er ist Gründungsmitglied der "Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit" (WASG), die als "Linkspartei" mit der PDS ein neues Linksaußen-Bündnis bilden wird.

Mit von der Partie sind, neben anderen, die üblichen Verdächtigen H.P. Slabik, Ulli Meyer und Hildegard Slabik-Münter. Eingereiht in diese Daun-Connection lässt nun auch ein Gerolsteiner die roten Fahnen wehen. Kaum dass die Schienenbusse täglich zwischen Gerolstein und Daun verkehren, kommen sich Vertreter der "feindlichen" Städte näher und verbünden sich auf der verwaisten Linksabbiegespur. Die früher als "Ferkeltaxis" bezeichneten Oldtimer-Schienenbusse sind rot, die einstigen Basisgrünen Slabik und Meyer mutierten zu Roten und Stief scheint endlich, nach anstrengender Wanderung durch eine Partei und Wählergruppen, eine politische Heimat gefunden zu haben. Doch für wie lange? Wie wird es klingen, wenn er künftig in seinem Smart oder im "Ferkeltaxi" die Internationale ("Wacht auf, Verdammte dieser Erde" und "Völker, hört die Signale") anstimmt? Wird seine Stadtratsfraktion ("Alles Möller, oder was?") einstimmen in das Lied für Arbeit und Gerechtigkeit und ein wenig Kommunismus? Oder wird sie Hans Joachim einfach ganz links liegen lassen?, fragt sich

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