Jauche und Kartoffeln

STROTZBÜSCH. Albert Daniel hat in Strotzbüsch ein kleines "Freiluft-Bauernmuseum" geschaffen. Schon seit mehr als zehn Jahren stellt er landwirtschaftliche Geräte auf dem Vorhof seines Anwesens aus.

"Ich hatte einfach die spontane Idee, diese ländlichen Sachen gut sichtbar zu platzieren", sagt Albert Daniel. Weitere Anregungen brauchte der 55-Jährige nicht, denn sein Vorhaben war ein seltener Einfall. Alles fing mit einem alten Fahrrad an, das er an seinem Gasthaus "Zum Siebenbachtal" als Hinweis auf eine "Fahrradtankstelle" in dem Gastronomiebetrieb beim Biergarten aufstellte. "Diese Arbeit wurde an der Mosel bereits nachgeahmt, wie ich feststellen konnte", erzählt der Strotzbüscher nicht ohne einen gewissen Stolz. Nun stehen an der Dauner-/Hontheimer Straße ein hölzernes Jauchefaß mit einer Original-Kugeljauchepumpe, ein alter Pflug, ein Kartoffelhaufer sowie eine Egge. Weiter findet man im Garten einen Schmied mit Amboß sowie einen alten Sandsteinschleifstein, an dem zwei Männer die Sense schärfen. Auch der Schmied und die Bauern an der Jauche fehlen natürlich nicht. Die bemalten Figuren sind lebensgroß, und das Jauchefaß wird mit einem Wasserkreislauf gespeist. "Die Figuren sind aus Blech geschnitten, zusammengeschweißt und vernietet", erklärt der Elektriker und ergänzt: "Etwa einen Tag habe ich an jedem Ornament gearbeitet." Während er seine Objekte intensiv unter die Lupe nimmt, kommt er zu dem Schluss: "Nun ist eine Totalrenovierung notwendig, denn der strenge und lange Winter hat viele Spuren hinterlassen." Dabei hält er den zerborstenen Wasserschlauch in den Händen, und die "Blechmenschen" werden bei Bedarf immer neu angestrichen. Die Agrar-Ausstellungsstücke hat er in Dörfern der Umgebung aufgetrieben, und wenn eine neue Idee kommt, soll die Präsentation erweitert werden. "Die Geräte von früher, deren Funktion und die mühsame Arbeit der Bauern kennt fast niemand mehr, und deshalb habe ich die Teile in den Hof gestellt. Ich freue mich über regen Besuch. Manchmal steht eine ganze Personengruppe hier und hält die Details mit der Kamera als Erinnerung fest, und von den Strotzbüschern hat sich noch niemand beschwert", erzählt Daniel.

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