Jeden Tag mit Gewalt konfrontiert

DAUN. (bb) Das achte Schuljahr der Hauptschule Daun absolviert zur Zeit klassenweise das Projekt "Gewalt und Deeskalation". Dabei geht es um das Bewusstmachen von gewaltträchtigen Situationen und um Verhaltensstrategien für Jugendliche. Für die Klasse 8b war der Schulsozialarbeiter Bernd Berenz der Projektleiter.

Die 27 Mädchen und Jungen der 8b haben für das Projekt "Gewalt und Deeskalation" ihren Klassenraum mit dem Gruppenraum im Jugendheim St. Nikolaus getauscht. Schulsozialarbeiter Bernd Berenz leitet das Anti-Gewalt-Projekt. Klassenlehrerin Karin Junginger ist auch mit dabei. "Dieses Projekt ist so etwas wie mein persönliches Steckenpferd," sagt der Schulsozialarbeiter und er weiß: Mit Gewalt wird der Mensch praktisch täglich konfrontiert. Zunächst lässt Berenz spielerisch den persönlichen Bezug zum Thema Gewalt herstellen. In schnellem Wechsel bilden sich Gruppen zu gemeinsamen Erfahrungen wie "Ich habe schon mal selbst Gewalt zu spüren bekommen" oder "Ich war Zeuge einer Gewaltsituation". Bei der anschließenden Phase, in der der Begriff Gewalt definiert wird, verfassen die Schüler in Kleingruppen einen fiktiven Brief an den Außerirdischen Alf; der kennt das Wort und seine Bedeutung nämlich nicht. In ihren Briefen definieren die Achtklässler Gewalt als Streit, Beleidigung, Hass, Attentat, Anschlag, Schlägerei. Und sie schreiben Alf: "Gewalt ist keine Lösung!" Wie Gewalt entsteht und wie Gewalt auf Zuschauer wirkt - das erfahren die Schüler an Hand von Experimenten, bei denen sie in vorgegebene Rollen schlüpfen. Sie diskutieren über ihre Gefühle und Eindrücke und zählen Möglichkeiten auf, wie Gewalt verhindert werden kann: Selbstbeherrschung, Selbstvertrauen, gute Erziehung, positive Vorbilder, sportliche Betätigung, Hobbys. Am Ende sagt Janine Ehlenz: "Ich fand das Projekt gut, besonders die Experimente." Christian Simon gibt zu, dass es besser war, als er es sich vorgestellt hatte. Er fasst einen ganz persönlichen Entschluss: "Wenn mich jemand beleidigt, will ich versuchen mich nicht mehr so sehr aufzuregen." Und Jessica Michels meint: "Wir haben heute Morgen eine Menge gelernt."

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