Jugend will nicht weg

HILLESHEIM. Heute entscheidet der Stadtrat über den künftigen Standort des Hauses der Jugend (HdJ). Zwei Objekte stehen zur Wahl. Fraktionen haben weitere in petto. Einige Jugendliche beharren auf bisheriger Bleibe.

"Wir wollen nicht umziehen. Momentan fühlen wir uns von der Stadt rumgeschubst", beschreibt Dennis Senft die Stimmung bei den Jugendlichen. HdJ-Sprecher Senft hat genau das an den Stadt- und Verbandsgemeinderat geschrieben. Bisher blieben beide Gremien den Jugendlichen eine Antwort schuldig. Die Gruppen, die das derzeitige HdJ am Stockberg nutzen, haben in den vergangenen Wochen Unterschriften für den Erhalt dieses Standortes gesammelt.Heute will Senft zu Beginn der Hillesheimer Stadtratssitzung in der Einwohnerfragestunde dem Gremium die Liste übergeben. Beteiligt an der Unterschriftensammlung haben sich neben den Jugendlichen die Trommel- und Krabbelgruppe, die Jugendfeuerwehr, die manchmal die Räume nutzt sowie die Pfadfinder. Hans-Dieter Schlösser, Sprecher der 70 Pfadfinder und deren 14 Betreuer, erklärt: "Wir brauchen das HdJ für gemeinsame Versammlungen und Winteraktionen, weil unsere Räume dafür zu klein sind."Er kann dem alternativen Standort, der ehemaligen Bürgermeisterwohnung in der Kölner Straße hinter dem Feuerwehrhaus, nichts abgewinnen: "Die Räume sind ungünstig gestaltet, auch was die Aufsichtpflicht betrifft. Außerdem ist der Ärger mit der Feuerwehr vorprogrammiert." Für den neuen Standort spricht die günstigere Miete von 350 Euro im Monat, jetzt sind es 650 Euro. (der TV berichtete).Laux: "Meine Meinung war nicht erwünscht"

Am Montag voriger Woche haben sich der städtische Bauausschuss und der Stadtrat zur gemeinsamen Ortsbesichtigung in der Kölner Straße getroffen. Kreisjugendpfleger Kurt Laux war nicht eingeladen. Er vermutet: "Meine Meinung war nicht erwünscht." Aus rein fachlicher Sicht halte er den derzeitigen Standort für den geeignetsten. "Es gibt absolut keinen Grund, was Neues zu stricken. Außerdem sind Bundesmittel und Geld aus anderen Töpfen in das jetzt genutzte Haus geflossen", erklärt Laux.Apropos Geld. Der Kreisjugendpfleger wirft der Hillesheimer Kommune Tatenlosigkeit vor: "Da ist zu wenig passiert." Er habe schon Ende der 90er Jahre Finanzierungsvorschläge für eine hauptamtliche Kraft in Hillesheim vorgelegt. Allerdings seien nie Antworten oder Rückfragen gekommen.Dabei hatte Laux einiges zu bieten: "Ich hatte von Mainz die Zusage, dass bis zu 24 000 Mark für Hillesheim gefördert werden könnten." Auch sei der vorläufig letzte Antrag mit völlig anderem Ansatz, nämlich die Einrichtung von Räumen und nicht von Pflegestellen betreffend, gestellt worden.Laux hat bei mehreren Treffen die Jugendlichen aufgefordert, eine klare Auflistung der Für- und Wider-Argumente zu erstellen. Überzeugen statt motzen. Für Laux ist der jetzige Standort auch deshalb optimal, weil er behindertengerecht ist. Das ist wichtig für die Integrationsarbeit.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort