Juwel vor dem Zerfall retten

ÜXHEIM. Nach jahrelangem Hin und Her ist es soweit: die Sanierung der Burgruine Neublankenheim beginnt in Kürze. Die Arbeiten werden voraussichtlich einige Jahre dauern. Der Kreis Daun beteiligt sich in diesem Jahr mit 12 500 Euro und das Landesamt für Denkmalpflege mit 75 000 Euro an den Kosten.

"Der Kreis ist bei der Sanierung auf den guten Willen des Landesamtes für Denkmalpflege angewiesen", erklärt Jürgen Mathar. Der Bauingenieur aus dem Hillesheimer Rathaus ist der Projektleiter, obwohl der Kreis Daun Eigentümer der Burgruine ist. Die Eigentumsverhältnisse wollte der Kreis gerne ändern, um die Kosten abzuwälzen. Die Verbandsgemeinde Hillesheim und die Gemeinde Üxheim forderten zwar die Sanierung, stellten aber keine Mittel zur Verfügung. Und die sind bekanntlich auch beim Kreis knapp. Aber Landesdenkmalpfleger Günther Stanzl und Mathar ließen nicht locker. Grund: Die Burgruine Neublankenheim im Wald zwischen Üxheim und der Ahrstraße ist seit dem 14. Jahrhundert unverändert erhalten geblieben. Schon vor Weihnachten wurde mit der Bauvorbereitung begonnen. "Dafür haben wir einen provisorischen Lagerplatz und eine Brücke über den Bach mit Rohren hergestellt", sagt Mathar. Wegen schlechten Wetters wurde der Bau gestoppt. Erst bei besserer Witterung sollen noch Bäume gefällt werden. Auch die erforderliche Zufahrt wird dann erst angelegt. "Am 11. März kommt Günther Stanzl zum Ortstermin. Dann werden wir die Sanierung Zug um Zug besprechen", erklärt Mathar den vorläufigen Zeitplan.Hochinteressant für die Wissenschaft

Nach dem Besuch des Landesdenkmalpflegers wird Mathar die Sanierungsarbeiten ausschreiben. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Spezialarbeiten wie Mauersicherung und Fugenverfestigung. "Um das Mauerwerk zu sichern, wird mittels so genannter Injektionsbohrungen Mörtel ins Mauerinnere gespritzt", erklärt der Bauingenieur. Das wichtigste Ziel aller Arbeiten ist, die Ruine zu konservieren. "Wir wollen keine neue Burg bauen, sondern nur den weiteren Zerfall stoppen", beugt Mathar allen skeptischen Gegnern der hohen Investitionen vor. Nach Mathars Kenntnisstand will Stanzl die Burg eventuell "näher untersuchen lassen". Immerhin wäre die unberührte Ruine für Wissenschafter hochinteressant, weil sie einen einzigartigen Einblick in "den Stand dieser Epoche" geben würde. Ziel ist die touristische Nutzung des mittelalterlichen Juwels. "Nutzung ist das falsche Wort, denn wir wollen da keine Frittenbude aufstellen, sondern die Burg einfach als Anschauungsobjekt zugänglich machen", erklärt Mathar jedoch. Einen genauen Zeitplan gibt es derzeit noch nicht, da die weitere Finanzierung nicht geklärt sei. "Die Sanierung kann in drei oder auch erst in fünf Jahren abgeschlossen sein", meint der Projektleiter.

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