Kämpfer und Liebhaber der Heimat

Daun-Pützborn · 30 Jahre lang ist er Geschäftsführer der Bezirksgruppe Vulkaneifel gewesen. Nun gibt "Mister Eifelverein" Alois Mayer mit 70 Jahren sein Amt aus gesundheitlichen Gründen ab. Der Ortsgruppe Daun bleibt er jedoch als Geschäftsführer noch eine Legislaturperiode erhalten.

 Die Schönheit der Eifel allen zu zeigen, ist ein wichtiges Anliegen von Alois Mayer. TV-Foto: Helmut Gassen

Die Schönheit der Eifel allen zu zeigen, ist ein wichtiges Anliegen von Alois Mayer. TV-Foto: Helmut Gassen

Daun-Pützborn. Er ist seit vielen Jahren das Gesicht des Eifelvereins in der Region: Alois Mayer, Jahrgang 1942, ist seit 45 Jahren Mitglied im Eifelverein, "Mister Eifelverein" sozusagen. Mit Erklärungen wie, dass der Eifelverein "kein seniles Wanderclübchen sei" hat Mayer "seinen" Eifelverein immer wieder ins rechte Licht gerückt, aber auch vorangetrieben. "Der Eifelverein ist eine Art Heimatverein, in dem sich die Menschen geborgen fühlen", sagt Mayer.
Inzwischen ist Mayer 70 Jahre alt, aber alt fühlt er sich gar nicht und auf keinen Fall zu alt, um für die Belange seiner Heimat und seines Eifelvereins einzutreten. Seit Jahrzehnten beschäftigt er sich mit der Eifel, ihren Dörfern, ihren Menschen, ihrer Geschichte, der Sprache, dem Brauchtum sowie den Sagen und schrieb viele Bücher und Ortschroniken darüber. Das alles ist dem ehemaligen Lehrer und langjährigen Leiter des Förderzentrums Daun ein Herzensanliegen - es ist einfach sein Leben.
Lebendige Familie


Nun tritt er aus gesundheitlichen Gründen etwas kürzer und gibt nach mehr als 30 Jahren als Geschäftsführer der Bezirksgruppe Vulkaneifel des Eifelvereins sein Amt in jüngere Hände. "Ich habe in meiner Amtszeit versucht, die Ortsgruppen zusammenzuführen und eine lebendige Familie zu schaffen. Und ich denke, es ist mir auch gelungen", sagt er im Gespräch mit dem TV, für den er auch heimatliche Beiträge verfasst. "Aber jetzt ist es einfach Zeit. Ich möchte, dass ein Jüngerer dran kommt."
Zwar sind die Ziele des Eifelvereins, für die Region Werbung zu machen, die Förderung der Heimatpflege und Heimatkunde sowie die Pflege und Markierung des Wanderwegenetzes seit seiner Gründung 1888 heute noch die gleichen, aber aktualisiert. "Die Grundziele sind noch dieselben wie bei der Gründung, aber der Verein hat sich weiter entwickelt", sagt Mayer. Sei früher der Schwerpunkt nur Wandern gewesen, so stünden heute die Förderung des Natur- und Umweltschutzes und der Landschaftspflege, die Denkmalpflege sowie das Erschließen und Pflegen von Brauchtum im Vordergrund.
"Ohne den Eifelverein würde es in der Eifel traurig aussehen", ist sich Mayer sicher. "Der Landkreis Daun wäre heute touristisch, kulturell und von der Erschließung der Wanderwege nicht so wie er heute ist." Dadurch würde der Tourismus leiden, und auch die Wirtschaftstruktur des Kreises wäre nicht so gut, "wenn es den Eifelverein nicht gäbe", sagt Mayer. Das alles seien Verdienste der Ortsgruppen und der Bezirksgruppe.
"Wir vom Eifelverein waren und sind immer wieder tätig, wenn es um Stellungnahmen und Baumaßnahmen geht, weil wir eine anerkannte Naturschutzorganisation sind", erklärt Mayer. Heute sei auch in der Bevölkerung das Bewusstsein zur Landschaft anders, "man schützt und schätzt sie. Der Begriff Heimat ist heute wieder mit mehr Sinn und mehr Inhalt erfüllt, als er es in den Nachkriegsjahren war."
Besonders gerne erinnere sich Mayer an die Freundschaften, die er mit vielen Menschen geschlossen habe. "Dass sich so viele um die Eifel bemühen, hat mir große Freude gemacht", sagt er.
Doch auch der bisherige Geschäftsführer weiß, der Eifelverein wird es schwer haben, die Herausforderungen der Zukunft zu bestehen. "Der Eifelverein hat sich schon verändert, wir gehen weg vom reinen Kilometerabreißen hin zu einem bewussten Erleben", sagt Mayer. "Denn es kommt heute auf das emotionelle Erlebnis beim Wandern an."
Doch es gebe noch viel zu tun. "Der Eifelverein wird neue, moderne und zeitgemäße Wege und Formen suchen müssen, um weiter zu bestehen und jüngere Zielgruppen anzusprechen", meint Mayer. "Er wird sich inhaltlich verändern und ganz neue Akzente setzen müssen."
Extra

Der Eifelverein feiert in diesem Jahr am 24./25. Mai in Prüm sein 125-jähriges Bestehen. Insgesamt hat der Eifelverein zur Zeit 28 000 Mitglieder. Die Bezirksgruppe Vulkaneifel hat 2400 Mitglieder in 15 Ortsgruppen und verzeichnet einen leichten Mitgliederrückgang: Vor fünf Jahren waren es noch 2600. Die Altersstruktur der Mitglieder liegt im Durchschnitt bei mehr als 50 Jahren. HG

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