Kaffee, Karten und ein Likörchen

OBERBETTINGEN. (fs) Ein bisschen traurig ist Mia Reißenweber schon, nach zwölf Jahren intensiver Vereinsarbeit als Vorsitzende der "Mittwochssenioren" abzutreten. Das sei ein "beklemmendes Gefühl", sagte sie bei ihrer Abschiedsrede. Ab sofort nennt sie sich selbst "Mittwochsseniorin".

 Mia Reißenweber (links) übergibt ihrer Nachfolgerin Hannelore Backes den Schlüssel zur "Alten Schule" und wünscht ihr Freude und Erfolg bei den "Mittwochs-Seniorennachmittagen".Foto: Felicitas Schulz

Mia Reißenweber (links) übergibt ihrer Nachfolgerin Hannelore Backes den Schlüssel zur "Alten Schule" und wünscht ihr Freude und Erfolg bei den "Mittwochs-Seniorennachmittagen".Foto: Felicitas Schulz

Viele, fast alle, der rund 20 Teilnehmer waren gekommen, um in der Alten Schule bei Kaffee und Kuchen "ihrer Mia" zu danken. "Hier ist es immer phantastisch, zusammen zu sitzen, zu erzählen und wenn dann noch ein Likörchen kommt, ist die Stimmung noch besser", sagte Katharina Schiefer. Der Aufwand für die Planung der Nachmittage scheine zwar gering, erfordere aber dennoch viel Planung und Umsicht, verrät die scheidende Vorsitzende. Mit ihrer Mitstreiterin Maria Gieth stellte sie gleich zu Beginn jedes neuen Jahres einen Plan für die alle 14 Tage stattfindenden Nachmittage auf, um den mithelfenden Betreuern die Termine frühzeitig mitteilen zu können. An diesem Nachmittag waren es Christel Kessler und Erna Puderbach, die als eingespieltes Team alles im Griff hatten. "In all den Jahren bin ich immer gekommen, egal ob es regnete oder schneite", erzählte die 81-jährige Gretel Bonzelett. Alle "Mittwochssenioren" lobten das Engament von Mia Reißenweber, die auch Vorträge organisierte zu Themen wie "Erbrecht" oder zum neuen Euro und mit jährlichen Ausflügen Abwechslung in die Gemeinschaft brachte. "Wo früher Schulbänke standen, sitzen wir nun hier und trinken Kaffee - ist das nicht schön?!", rief Johanna Greiff mit leuchtenden Augen aus.Hannelore Backes tritt die Nachfolge an

Langweilig sei es bei ihnen nie, erklärte Sanny Blum und schon kam wie von Geisterhand ein Kartenspiel auf den Tisch. Es ist das bei den Frauen beliebte "Sechs gewinnt - kein Spiel für Hornochsen". Das sorge immer für Spannung, sind sich die Damen am Tisch einig. Reißenweber, die aus der Oberpfalz stammt und seit 44 Jahren in der Eifel lebt, dankte allen: "Ihr habt mir immer Freude entgegengebracht, keiner hat gemault, es war harmonisch und schön mit euch!" Die Blumen von den Mittwochssenioren nehme sie mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen. Beim Abschiedslied erklang der Refrain besonders laut: "O, wie wunderbar, werde hundert Jahr, dann singen wir dir vom Himmel Halleluja." Froh sind die Frauen aber auch darüber, dass eine Nachfolgerin für Reißenweber gefunden wurde. "Warum nicht", antwortete Hannelore Backes auf die Frage, ob sie zur Verfügung stünde. "Ich werde alles so weiterführen wie gehabt, natürlich können Neuerungen hinzukommen, aber das eilt nicht", sagt Backes. Ihr Hauptanliegen ist es, dass sich die Senioren wohl fühlen. Nun wird noch eine Mitstreiterin gesucht, die im Wechsel alle vierzehn Tage, also einmal im Monat, den Ablauf des Seniorennachmittags unter Mithilfe von Betreuern übernimmt. Hannelore Backes ist unter Telefon 06593/1717 zu erreichen.

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