Vor einem Jahr hat der Kabarettist Kalle Pohl den Krimiautor Ralf Kramp angerufen. Pohl erinnert sich: "Die Krimifiguren fand ich einfach Klasse. Herbie Feldmann ist doch quasi der Eifel-Columbo." Für den 52-Jährigen sind die "satirischen Momente" in Kramps Krimis die perfekte Verbindung zwischen Kabarett und Krimi. Mit der Sprechrolle im ersten Kramp-Hörbuch "Spinner" betritt Pohl Neuland. "Sich in die Figur reinzuversetzen, macht den Reiz aus. Auch wenn man sich im schalldichten Studio wie in einem Aquarium fühlt", beschreibt der Künstler die neue Arbeit. Kramp nickt zufrieden: "Jetzt wird weiter gemacht. Als nächstes kommt der Krimi ‚rabenschwarz‘ als Hörbuch." Der Autor hat den Text zum Hörbuch nicht bearbeitet: "1997 hatte ich den Krimi mit viel Herzblut geschrieben. Ich hätte selbst nichts kürzen können. Das Resultat hat mich total überrascht. Es fehlt nichts." Kramp und Pohl betreiben mittlerweile eine gemeinsame Schreibwerkstatt in Hillesheim. "Wir brüten Ideen aus", sagen sie. So hat Kramps Geschichte "Gute Nacht Oma" Einzug in Pohls Bühnenprogramm gehalten. Vergangene Woche war die Premiere in Berlin. Für die RTL-Show "7 Tage - 7 Köpfe" arbeiten die beiden nicht zusammen. "Aber ich würde gerne mit Ralf skurrile Geschichten schreiben. Vielleicht ist das in drei Jahren ein Thema", sagt Pohl. Die Umsetzung einer anderen Idee hält er für wahrscheinlicher: "Spinner mit Herbie Feldmann und der fiktiven Person Julius würden sich auch filmisch gut machen." In seiner Vita fehlt Pohl eine Film-Hauptrolle. Der Künstler, geboren in Düren und wohnhaft in Köln, fühlt sich immer mehr zur Eifel, "der Toskana Deutschlands", hingezogen. Er verbringt etliche Wochenenden in einem "geheimen" Ort in der Verbandsgemeinde Hillesheim. Am 15. Mai liest Kalle Pohl im "Kleinen Ladencafé" in Kerpen aus seinem Buch "Frauen, Geld und Sackgesichter".