Kapitän nimmt Kurs auf neuen Hafen

DAUN. (bb) Rund um das Motto "Der Kapitän geht von Bord" haben sich die 700 Schüler der Realschule Daun von Schulleiter Jens Kriegel verabschiedet.

"Bist du es wirklich?", "Weißt du noch ?" und "Sind die anderen auch hier?" Diese Fragen waren beim Ehemaligentreffen der Realschule immer wieder zu hören. Mehrere hundert der insgesamt 2500 Ehemaligen der vergangenen 32 Jahre fanden sich in ihrer Schule ein, deren Leitung vor 28 Jahren Jens Kriegel übernommen hatte. Nun geht der 64-Jährige in den Ruhestand.Matrosen und Passagiere bereiten Feier vor

Mit dem Bild "Er gibt das Steuerrad des Schulschiffs Leopold ab und verlässt die Kommandobrücke" eröffnete Konrektorin Rita Steinmetz die Feier, die "40 Matrosen und 704 Passagiere" vorbereitet hatten.Aus der Schifffahrt entlehnten die Lehrer Vera Maas-Lehmberg und Harald Neumann ihren kurzweiligen Rück- und Ausblick: Kriegel habe stets den Kurs gehalten, allen Stürmen getrotzt und - wenn nötig - beherzt gegengesteuert; nun möge er als Freizeitkapitän die einfache freie Fahrt geradeaus genießen.Zuvor hatte Hildegard Ehlen Fotos aus dem Familienalbum und der Schulchronik gezeigt: Jens Kriegel im Kinderwagen und neben seinem ersten Auto, mit dem Schulranzen und in der Tanzschule, als Tourist im türkischen Basar und als Scheich beim Schulkarneval, mit Ehefrau und Sohn, als Lehrer, Kollege und Schulleiter.In Dialogen und Liedern zeichneten die Fünftklässler Kriegels bisherigen Lebensweg nach - vom Seepferdchen in Liegnitz über den Landgang in Prüm bis zum Kapitänspatent in Daun. Nach den Grabbeigaben der Ägypter, dem Unterschied zwischen griechischen und römischen Frauen und dem nassesten Erlebnis während seiner Schulleiterzeit befragten die Siebtklässler ihren Geschichtslehrer Jens Kriegel. Ein Schulporträt zeichneten Zehntklässler mit Bildern, Daten und Fakten über Gründung, Namensgebung und Schulpartnerschaft.Die Seeschlacht endet unentschieden

Tänze zu Musik aus fünf Jahrzehnten präsentierten Schülerinnen der neunten Klassen und die Lehrer sangen im Chor. Schülergruppen überreichten dem Wappenfreund Kriegel eine selbstgestaltete Sammlung der Wappen aller Schülerwohnorte und Anregungen für den Wanderer Kriegel für den Ruhestand in der Eifel. Die Seeschlacht zwischen den Bewohnern von "Kriegelhausen" und den Piraten "Blue Sharks" endete unentschieden; ihre Punkte hatten sich die Parteien (achte Klassen) beim Seil- und Trampolinspringen, beim Einradfahren und Saxofonspielen, beim Tanzen und Singen geholt.Der Elternbeirat geleitete Kriegel musikalisch in den Ruhestand und überreichte ein Schiff zum Selbstbauen. Entsprechend fiel das Urteil des Noch-Kapitäns aus: "Das Schulschiff Leopold hat die beste Besatzung, die man sich vorstellen kann." Mit zwei Liedern aus dem Stück "Leopolds Reise um die Welt" hatten die Sechstklässler bei der Schulfeier neugierig auf die Premiere der szenischen Kantate gemacht.Bei zwei ausverkauften Vorstellungen reiste am Nachmittag Kapitän Jens mit Sonja, Annemie, Rita, Erich, Evi und all den anderen um die Welt und bestand manches Abenteuer. Die 125 Mädchen und Jungen hatten das Stück monatelang in Projekten eingeübt und agierten vor einer wunderschönen Kulisse als Chor- oder Orchestermitglied, als Rapper oder Schauspieler.

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