Kaum mehr als eine Zukunftsvision

HILLESHEIM. Kritik und Zweifel an der Finanzierbarkeit einerseits, andererseits der Wille, dass der Platz nach dem Ende des Viehhandels wieder zu einem der zentralen Orte Hillesheims wird, bestimmten die Bürgerversammlung, bei der die Pläne zur Umgestaltung des Viehmarktplatzes vorgestellt und diskutiert worden waren.

 Adieu Tristesse: Werden die Planung für die Umgestaltung des Viehmarktplatzes realisiert, erhält Hillesheim ein Schmuckstück.Foto: Mario Hübner

Adieu Tristesse: Werden die Planung für die Umgestaltung des Viehmarktplatzes realisiert, erhält Hillesheim ein Schmuckstück.Foto: Mario Hübner

Mehr als 40 Besucher, zumeist Anrainer, fanden sich zur Vorstellung der Zukunftspläne für den Viehmarktplatz im Rathaus ein.Die veranschlagten Kosten der Umgestaltung zu einem "Markt- und Messeplatz" von 600 000 Euro ließen jedoch vielfach Zweifel an der Realisierung des Projekts aufkommen. Wie aus den Plänen dennoch Wirklichkeit werden soll, erläuterte Stadtbürgermeister Matthias Stein (CDU): "Als Stadt müssen wir erstens Eigenleistungen erbringen und zweitens potenzielle Käufer suchen. Mit dem Erlös aus dem Verkauf der bebauten Flächen beteiligen wir uns zusätzlich an der Finanzierung." Konkrete Zahlen über den städtischen Anteil am Projekt nannte Stein aber nicht. Dafür sagte er, dass aus Mainz bereits Fördermittel für die vorgesehene Randbebauung des Platzes in Aussicht gestellt worden seien. Anwohnerin Annette Bauer, die fragte, "was kommt da auf uns an Anliegerbeiträgen zu?", erhielt keine befriedigende Antwort. Jürgen Mathar, Bauingenieur in der Hillesheimer Verwaltung, sagte, dass das noch nicht gesagt werden könne. Er fügte aber hinzu: "Ohne Idee, kein Konzept."Die Neugestaltung des Platzes erregte bei vielen Zuhörern Unmut, da befürchtet wird, dass etliche Parkplätze wegfallen. Dem widersprach Planer Dieter Lenartz. Nach dem Entfernen der Viehhalterungen (bis auf wenige, die an den Viehhandel erinnern sollen) und etlicher alter Bäume, beträgt die nutzbare Fläche laut Lenartz 7600 Quadratmeter. Nach Abzug der Randbebauung mit sechs bis acht Meter tiefen Gebäuden bleibt eine 5600 Quadratmeter große Restfläche übrig. Unmittelbar vor der Markthalle soll eine Freifläche geschaffen werden, auf der Zelte für größere Veranstaltungen aufgestellt werden können. Als Mittelpunkt des Platzes ist eine aus heimischen Basalt geplante Brunnenanlage vorgesehen.Bernd Schlösser gab zu bedenken, dass nach Schließung der vorgesehenen Straße eine Mehrbelastung auf die Anwohner der Michaelstraße und Lammersdorfer Straße zukommt. Schlösser: "Schon jetzt geht es dort, vor allem in der Mittagszeit, wenn die Kindergartenkinder abgeholt werden, lebensgefährlich und chaotisch zu."Die geplante Verkehrsführung bestimmte denn auch die Diskussion. Um die Kreuzung Koblenzer Straße/Trierer Straße mit Einmündung der Straße zum Viehmarkt zu entschärfen, werde zum einen an eine Kreiselvariante, zum anderen an eine Einbahnstraßen-Regelung gedacht, sagte Mathar. Durch die vier Ein- und Ausfahrten des Platzes sei eine geregelte Verkehrsführung gegeben.Planer sprechen von künftig 180 Parkplätzen

Dennoch befürchtete Geschäftsmann Werner Jung: "Der überwiegende Teil unserer Kunden fährt den Getränkemarkt von der Koblenzer Straße aus an. Bei Schließung sehe ich auch für die Anlieferung große Probleme.""Wir können nachher die doppelte Kapazität an PKW, 180 an der Zahl, auf dem Platz unterbringen", verkündete Planer Dieter Lenartz. Die Stellplatzverpflichtung solle bestehen bleiben, zudem würden sieben weitere Dauerparkplätze für Anwohner angelegt werden, und gegenüber dem Getränkemarkt seinen 15 Plätze zum Be- und Entladen vorgesehen.Weiterhin ist geplant, die Lücke zwischen Forstamt und Markthalle durch Gebäude zu schließen. Klaus Treitges, Gruppenleiter bei den Pfadfindern, schlug erneut vor, dort ein Jugendzentrums einzurichten.In der Randbebauung des Platzes sollen kleine Geschäftseinheiten sowie ein Café oder Bistro untergebracht werden.Altbürgermeister Martin Hank richtete sein Hauptaugenmerk auf das Verschwinden des Viehmarkts. Er fragte, ob die Verwaltung alles getan habe, um den Markt zu erhalten. Verwaltungschef Alfred Pitzen antwortete: "Ja, wir haben alles versucht, den Viehmarktbetrieb hier zu erhalten und halten bei den Planungen bewusst die Türe offen, um ihn wieder aktivieren zu können." Doch so recht wollte keiner an eine Wiedergeburt glauben.Stadtbürgermeister Stein sagte mit Verweis auf die vielen noch folgenden Planungsschritte: "Wir haben alle Anregungen vermerkt, sie werden bei der weiteren Planung berücksichtigt werden."

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