Kein Alleingang

DAUN. Der Kreis Daun bleibt Mitglied der Initiative Region Trier (IRT). Ein Antrag der SPD, die Mitgliedschaft zu kündigen, fand im Kreistag keine Mehrheit.

Die SPD-Kreistagsfraktion hatte während der Beratungen um den Haushalt 2005 beantragt, die Mitgliedschaft des Kreises Daun in der IRT zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu kündigen. Begründung: Wenn in Zeiten knapper Finanzen an allen Ecken gespart werde, müsse auch die weitere Mitgliedschaft in der IRT, die den Kreis jährlich 16 500 Euro koste, geprüft werden. Die IRT besteht seit 1994, Gründungsmitglieder waren neben den Kreisen der Region die Stadt Trier und die Kammern. Die IRT, die heute rund 100 Mitglieder hat, soll laut Satzung durch regionales Standortmarketing die Strukturentwicklung in der Region Trier fördern. Was die IRT alles tut und schon getan hat (speziell für den Kreis Daun), war in einer Aufstellung zu lesen, um die die Kreisverwaltung gebeten hatte. Konkret wird darin die Unterstützung von "Tatort Eifel" genannt. Für die SPD fiel die Bilanz der IRT allerdings nicht so aus, als dass sie ihre Meinung geändert hätte. Georg Linnerth sagte, es sei nicht das erreicht worden, was "wir uns von der IRT versprochen haben". Die SPD habe nichts gegen die Zusammenarbeit in der Region Trier, sie halte es aber für sinnvoller, das Geld dort einzusetzen, wo es gebraucht werde: im Kreis. Die SPD beantrage weiter eine Kündigung der IRT-Mitgliedschaft, sagte Linnerth. Sein Fraktionskollege Dieter Demoulin ergänzte, seit 1994 habe der Kreis rund 180 000 Euro in die IRT investiert, profitiert hätten bislang aber "nur die Trierer". Für die Grünen erklärte Leonie Faber, die Fraktion werde dem SPD-Antrag zustimmen. Edmund Geisen (FDP) sprach sich gegen einen Alleingang des Kreises Daun aus: "Die Solidargemeinschaft in der Region soll nicht ohne Not aufgekündigt werden." Für die FWG erklärte Heinrich Ingenerf, sie sei für die Zusammenarbeit in der Region, aber "wir wollen auch Ergebnisse sehen". Die 16 500 Euro, die die Mitgliedschaft koste, retteten den Kreishaushalt auch nicht. Ingenerf plädierte dafür, die regionale Zusammenarbeit nicht aufs Spiel zu setzten. CDU-Fraktionschef Herbert Schneiders räumte Defizite der IRT ein, allerdings sei es zu früh für eine Kündigung. Er sehe gute Ansätze, dass die Arbeit der IRT besser werde. "Diese Chance sollten wir der IRT geben", sagte er. Entsprechend stimmte die CDU gegen den Antrag der SPD, und der Kreis bleibt weiter Mitglied.

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