Kein Platz für Protestanten

DAUN. (red) Am Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 10. September, soll der Evangelische Friedhof in Daun in den Mittelpunkt gestellt werden. Die Stadt Daun war in der Geschichte stets katholisch geprägt.

Erst durch die Eingliederung nach Preußen ließen sich zum ersten Mal evangelische Mitbürger in der Stadt nieder - vor allem die Beamten, die aus Berlin geschickt wurden, um die Verwaltung zu leiten. Das Begräbniswesen war fest in kirchlicher Hand, es gab nur einen katholischen Friedhof. Das führte natürlich zu Problemen. Sie wurden erst spät gelöst, und zwar durch private Initiative. 1862 stiftete ein Apotheker ein Gelände außerhalb der Stadt als Friedhof für evangelische Christen. Der verstorbene zweijährige Sohn des Landrats wurde als erster hier beerdigt. Bis in die 1980er Jahre fanden hier noch Begräbnisse statt. Der Friedhof steht heute unter Denkmalschutz. Mit seinen hohen Bäumen ist er eine Oase der Ruhe, die Grabsteine laden zum Gedenken ein und erinnern an einen wichtigen Teil der Dauner Sozialgeschichte. In den vergangenen Jahren ist es dort jedoch wiederholt zu Zerstörungen gekommen. Der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz bietet zusammen mit der Denkmalbehörde Daun Informationen und kostenlose Führungen an (11, 14, 15 und 16 Uhr). Treffpunkt jeweils am Friedhof, Bitburger Straße/Trierer Straße. Nähere Informationen beim Rheinischen Verein, Hans-Jürgen Kranz, Telefon 06592/8607.

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