Kein Stillstand zu befürchten

DAUN. Der rheinland-pfälzische Wirtschafts- und Verkehrsminister Hendrik Hering (SPD) hat sich am Montag über den Stand des Autobahnbaus von Rengen zur Anschlussstelle (AS) Gerolstein informiert. Bei seiner Stippvisite zeigte er sich zuversichtlich, dass auch nach 2009 weiter an der A 1 gearbeitet werde.

Es waren zwar nur 25 Zentimeter, aber immerhin: Der rheinland-pfälzische Wirtschafts- und Verkehrsminister Hendrik Hering (SPD) kann seit gestern von sich behaupten, ein Stück des Weiterbaus der A 1 zwischen Rengen und der Anschlussstelle Gerolstein bewegt zu haben. Konkret: Hering stand auf dem Kommandostand der Hydraulikpresse, die die jeweils 30 Meter langen Abschnitte der Liesertalbrücke vorschiebt. "Arbeiten laufen auf Hochtouren"

Der nach der Landtagswahl ins Amt gekommene frühere Staatssekretär informierte sich am Montag auf der Baustelle bei Rengen über den Stand der Arbeiten. Sein Fazit: "Seit Beginn der Arbeiten im vergangenen Jahr hat sich zwischen dem Autobahnende bei Rengen und der AS Gerolstein einiges bewegt, davon wollte ich mir selbst einen Eindruck verschaffen." Er stellte fest: "Die Arbeiten an der Liesertalbrücke und auch die am weiteren Streckenverlauf laufen auf Hochtouren." Das bestätigte auch der Leiter des für den Autobahn-Bau zuständigen Landesbetriebs Straßen und Verkehr (LSV) Gerolstein, Harald Enders, der dem Minister zwei gute Nachrichten verkünden konnte: "Die Arbeiten liegen im Zeitplan, und der Kostenrahmen wird eingehalten." Hering zeigte sich beeindruckt vom "hohen technischen Stand heutiger Ingenieurkunst beim Bau von Autobahnbrücken". In der Tat ist die Brücke imposant. Sie besteht aus zwei getrennten Überbauten, eine für jede der beiden künftigen Autobahn-Fahrbahnen. Die Brücke hat eine Länge von 578 Metern und entsteht im so genannten Taktschiebeverfahren. Zunächst werden 30 Meter lange und 875 Tonnen schwere Brückenabschnitte hergestellt, die dann per Hydraulikpresse über das Tal und über die Pfeiler vorgeschoben werden. Binnen vier Stunden wird die Brücke so um jeweils einen Takt vorgeschoben. Nach Fertigstellung wird die Brücke ein Gesamtgewicht von rund 40 000 Tonnen und 18,5 Millionen Euro gekostet haben. Gegen Ende des Jahres soll der erste Überbau laut LSV fertig werden, und 2009 wird nach aktueller Planung der Verkehr auf dem derzeit im Bau befindlichen Teilstück rollen. Aber bis zum derzeitigen Autobahn-Ende auf nordrhein-westfälischer Seite bei Tondorf klafft dann immer noch eine rund 30 Kilometer lange Lücke mit gewaltigen Kosten: "Das Investitionsvolumen ist enorm. Für den Lückenschluss werden noch einmal rund 400 Millionen Euro benötigt", teilte der Minister mit. Eine Jahreszahl für den endgültigen Lückenschluss wollte Hering nicht nennen, aber zumindest bestehen gute Aussichten, dass auch nach 2009 weiter an der A 1 gebaut werden kann. So verwies Hering auf den vor Kurzem vorgestellten Fünf-Jahres-Plan für Investitionsvorhaben der Bundesregierung, in dem der Weiterbau der AS Gerolstein bis zur AS Kelberg für 34,6 Millionen Euro steht (der TV berichtete). Auf diesem Teilstück besteht schon seit fast einem Jahrzehnt Baurecht. "Ich bin guter Dinge, dass an der A 1 auch über 2009 immer weiter gebaut wird", sagte Hering. Was die Baurechtsverfahren über die AS Kelberg hinaus bis hin nach Nordrhein-Westfalen angehe, seien die Herausforderungen für die Planer durch Umweltauflagen außerordentlich gewachsen. "Es sind einige Schwierigkeiten zu bewältigen, ich bin aber optimistisch, dass wir hier Schritt für Schritt zum Baurecht kommen", erklärte der Verkehrsminister.

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