Keine Angst vorm Bewerbungsgepräch

Thomas Räthlein hat als Klassenelternsprecher und Mitglied des Schulelternbeirats der Realschule Daun an zwei Tagen mit den 28 Mädchen und Jungen der Klasse 9b das persönliche Bewerbungsgespräch trainiert.

Daun. (red) Hintergrund der Initiative, die der Leiter der Touristinformation und der Kur- und Freizeitbetriebe Daun an zwei Urlaubstagen für die Klasse seines Sohnes Matthias an der Realschule startete, war am Elternabend die Information der Deutschlehrerin Brigitte Klassmann, dass das Thema Bewerbung im ersten Halbjahr ein Schwerpunkt sein werde. "Ich wollte den Jugendlichen die Angst vor einer Drucksituation, wie es das Bewerbungsgespräch nun mal ist, nehmen und sie in einem möglichst realistischen Rahmen Erfahrungen sammeln lassen", erklärte Räthlein. Sein Konzept basierte auf einer schriftlichen Bewerbung jedes Schülers, dem Einzelgespräch im Beisein von Brigitte Klassmann und einer abschließenden Reflexion. Räthleins Fazit: "Es gab stärkere und schwächere Schüler, aber niemand hat versagt. Die meisten haben sich richtig gut verkauft, so wie es im Bewerbungsgespräch sein soll." Was die Schüler von dem Projekt halten, berichten vier der 28 Neuntklässler. Thomas Schweisel hatte sich als Bankkaufmann beworben. Das Bewerbungsgespräch habe er als sehr positiv und interessant erlebt. "Mir ist klar geworden, dass es bei solchen Gesprächen nicht nur auf Schulwissen ankommt, sondern dass man auch über das aktuelle Tagesgeschehen auf dem Laufenden sein sollte", erklärt Thomas. Klassenkameradin Anja Diederichs hatte Räthlein als zukünftige Hotelfachfrau gegenüber gesessen. "Ich habe gemerkt, dass ich mich mehr über den Betrieb hätte informieren sollen und dass ich mehr auf das Hochdeutsche achten muss", erzählt sie und betont: "Ich bin froh, dass ich diese Gelegenheit hatte." Auch Carina Schneider interessiert sich für einen Beruf im Bankbereich. "Es war eine realistische Situation, und ich weiß jetzt, dass es günstig gewesen wäre, vor dem Gespräch mehr Nachrichten anzuschauen", sagt sie. Sie freut sich, dass sie gelobt wurde, weil sie Blickkontakt gehalten habe. Andreas Bley, der Fachinformatiker werden will, hatte sich im Internet über die Firma und den Beruf informiert. "Das fand Herr Räthlein toll", erinnert er sich. "Aber auch eine gute Allgemeinbildung spielt eine wichtige Rolle", sagt Andreas.

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