Keine Angst vorm Nürburgring

Mit rund einer halben Million Übernachtungen ist der Ferienpark Gunderath die touristisch stärkste Einrichtung in der Verbandsgemeinde Kelberg. Doch im Rahmen des Projektes "Nürburgring 2009" werden zwei weitere Feriendörfer bei Drees und am Ring selbst entstehen. Dennoch gibt man sich in Gunderath gelassen.

 Nicht mehr lange allein auf weiter Flur: der Ferienpark in Gunderath. TV-Foto: Helmut Gassen

Nicht mehr lange allein auf weiter Flur: der Ferienpark in Gunderath. TV-Foto: Helmut Gassen

Nürburgring/Gunderath. Kürzlich wurde der Spatenstich für das Eifeldorf "Grüne Hölle" vollzogen, im Sommer 2009 sollen schon die ersten Gäste dorthin kommen, wenn der Zeitplan eingehalten wird. Ein weiteres Feriendorf soll bei Drees entstehen, der Baubeginn ist für Anfang nächsten Jahres vorgesehen. Doch wird diese massive Entwicklung von Feriendörfern am Nürburgring nicht den bestehenden Anlagen, wie in Gunderath, oder den privaten Anbietern von Ferienzimmern schaden? Befürchtungen, dass die beiden Feriendörfer etwa dem Centerpark Gunderath als größtem touristischen Anbieter mit 540 000 Übernachtungen und 170 000 Gästen in der Verbandsgemeinde Kelberg die Gäste wegschnappen, hat Verbandsbürgermeister Karl Häfner (CDU) nicht. Er sagt: "Der Centerpark und das Motorsportdorf in Drees sprechen unterschiedliche Zielgruppen an."

Beide müssten aber eigene Strategien und Möglichkeiten für ihre Zielgruppe entwickeln, meint der Bürgermeister. Er sagt sogar: "Sie können voneinander leben. Mitbewerber beleben das Geschäft und die Vielfältigkeit der Region." Der VG-Chef sieht sogar Synergieeffekte in der Existenz der verschiedenen Feriendörfer. "Es wird bestimmt Gäste geben, die mit der Familie im Centerpark Urlaub machen und später auch einmal mit Freunden im Motorsportdorf übernachten."

Auch Centerparcs-Generalmanager Boris Ege und seine Firmenleitung beschäftigen sich mit der Entwicklung in der Nürburgring-Region. "Für uns ist das, was sich hier tut, natürlich ein Thema. Wir sehen das aber relativ entspannt. Denn die Rennsportfans sind nicht unsere Kernzielgruppe, sondern Familien mit Kindern im Niedrigpreissegment." Daher geht es davon aus, dass die neuen Feriendörfer das eigene Geschäft nicht beeinflussen.

"Bekommen den Park mit und ohne Nürburgring voll"



Ege meint selbstbewusst: "Ich bekomme den Centerparcs Heilbachsee mit und ohne den Nürburgring voll." Dennoch ist der Nürburgring für den Centerparcs-Chef ein Leistungsmerkmal der Region. "Wir haben Gruppen als Gäste, die extra wegen des Rings kommen, wie etwa bei der Formel 1. Für die schnüren wir spezielle Pakete, ebenso wie für die Rennteams. Die meisten unserer Gäste nehmen den Ring aber nur als eines von vielen touristischen Zielen mit".

Doch was ist mit den vielen privaten Anbietern von Ferienwohnungen im Umland des Nürburgrings, werden sie die starke Konkurrenz nicht zu sehr spüren? Bürgermeister Karl Häfner befürchtet keine negativen Auswirkungen auf die Übernachtungszahlen bei den privaten Vermietern. "Die privaten Anbieter haben ihr Herzstück in der Individualität, der persönlichen Betreuung und auch im Preisgefüge einige Möglichkeiten, auch sie können mit den neuen Mitbewerbern neue Gäste bekommen. Denn die Qualität des Angebots und das Preis-Leistungsverhältnis sind das A und O."

Mehr Gäste, das heißt auch mehr mögliche Kunden für die Geschäfte in der Umgebung des Nürburgrings. Tankstellen, Supermärkte und andere Geschäfte sollen davon profitieren, das wird immer wieder von den Verantwortlichen betont. "Natürlich verspricht das neue Motorsportdorf auch finanzielle Vorteile für die Region, da die Gäste versorgt werden müssen, sich selbst versorgen und bei entsprechender Attraktivität der Einkaufsmöglichkeiten Geld in der Region hängen bleibt", sagt Häfner.

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