"Keine personellen Konsequenzen"

Der Vorsitzende des CDU-Gemeindeverbands Daun, Markus Engel, hält es nach dem Aus für die Kreissparkassen-Fusion nicht für nötig, dass in seiner Partei personelle Konsequenzen gezogen werde. Engel stärkt Gordon Schnieder und Frank Mörsch den Rücken.

In den ersten Tagen nach der Kreistagsentscheidung am 21. Juli, die Beschlüsse zur Fusion der Sparkassen Vulkaneifel und Bitburg-Prüm aufzuheben, waren Stellungnahmen aus CDU-Kreisen Mangelware.

Nun aber hat sich der Vorsitzende des CDU-Gemeindeverbands Daun, Markus Engel, zu Wort gemeldet. Engel hatte die Vorgehensweise der CDU-Fraktion in Sachen Banken-Zusammenschluss kritisiert (der TV berichtete), begrüßt aber nun die seiner Auffassung nach "mutige Entscheidung" der CDU-Kreistagsfraktion, die Fusionsbeschlüsse aufzuheben. "Es ist nicht gelungen, die eigenen Mitglieder - speziell die in der Verbandsgemeinde Daun - und die Bürger mehrheitlich davon zu überzeugen und mitzunehmen", heißt es in einer Pressemitteilung des Gemeindeverbandsvorsitzenden. Die Beteiligung am Bürgerbegehren sei beachtlich gewesen. Davor könne man nicht die Augen verschließen.

Engel hofft nun, "dass alle Seiten zur Sachlichkeit zurückfinden": "Nur gemeinsam werden wir für das Wohl der Bürger im Landkreis Vulkaneifel hinarbeiten können. So werden zum Beispiel die schnell auf uns zu kommenden Veränderungen im Schulbereich breite gesellschaftliche Mehrheiten benötigen, um zum Erfolg zu führen."

Weiter betont er in seiner Presseerklärung, dass der Dauner CDU-Gemeindeverband keinen Anlass für personelle Konsequenzen sieht. Der Verband werde auch weiterhin den CDU-Fraktionsvorsitzenden im Kreistag, Gordon Schnieder, sowie den CDU-Kreisvorsitzenden, Frank Mörsch, bei ihrer Arbeit für die Partei und die Bevölkerung im Kreis Vulkaneifel unterstützen. Engel: "Über Meinungsverschiedenheiten in dieser Sachentscheidung hinweg werden wir gemeinsam nach vorn schauen."

Meinung

Kritische Auseinandersetzung

Von Stephan Sartoris

Verständlich, dass Markus Engel versucht, die parteiinternen Wogen schnellstmöglich wieder zu glätten, aber mit einem einfachen "Weiter so!" ist es nicht getan. Dafür ist der Graben zwischen Basis und Parteiführung auf Kreisebene viel zu tief geworden durch das Fusions-Desaster. Den Rücktritt von Gordon Schnieder und Frank Mörsch zu fordern, wird sich kaum jemand aus der CDU trauen, denn die entscheidende Frage ist: Was kommt danach? Schnieder und Mörsch waren doch schon die Protagonisten einer neuen, jungen Generation, und nach ihnen ist die Personaldecke nicht so, dass die Lücken nach einem möglichen Rücktritt problemlos zu füllen wären. Völlig falsch wäre es, das Geschehene einfach zu verdrängen und zu verharmlosen. Die CDU muss mit sich selbst kritisch ins Gericht gehen, denn es steckt auch im Aus für die Fusion so viel Zündstoff in der Partei, dass schon ein kleiner Funke für eine neue Auseinandersetzung genügen würde. Viel Zeit für eine "Selbstreinigung" hat die Partei allerdings, denn die Kommunalwahl 2009 steht praktisch schon vor der Tür. s.sartoris@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort