Großes Kino für Kinder: In der Markthalle ist es dunkel. Kleine Lichter flimmern wie Sterne am schwarzen Stoffhimmel. Nebelschwaden wabern aus der Maschine. Aus der Profi-Musikanlage spielt die Melodie: "Nikolaus, komm in unser Haus." Und fast 400 Kinder sowie Eltern und Betreuer stimmen energisch mit ein, als der ersehnte heilige Mann (Rene Weber) mit seinem Engel (Kerstin Crump) einmarschiert. "Wer kann ein Gedicht?" Niklas aus Niederehe erklimmt mutig die Bühne mit 750 Turnbeuteln. Angesichts des Nikolaus verstummt der Sechsjährige. "Das ist sooo toll." Die sechsjährige Maja Diederichs ist dagegen sprachlos vor Glück.

Die dreijährige Lia Sesterheim hält stolz den hellblauen Turnbeutel, den sie vom Nikolaus ergattert hat, "ganz, ganz" hoch. Darin findet sie Obst, eine Erinnerungskarte und einen Gutschein für den Süßigkeiten-Schlitten, der mit 4000 Leckereien gefüllt ist. Der Anblick begeistert die zehnjährige Emilie Kuhl aus Kalenborn: "Klasse." Auch Josef Lorigs Gesicht zeigt ein Lächeln. Er gehört zu den besonderen Gästen dieser Gala für Kinder.

Michaela Büchel von der Lebenshilfe Prüm hat ihn und fünf weitere Behinderte mitgebracht. Büchel kennt ihre Leute: "Sie haben richtig Spaß." Mit der Aktion, behinderte und nichtbehinderte Kinder zusammen feiern zu lassen, hat Ben Schausten von Teller Gastronomics das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden. Die Bühne für das dritte Hillesheimer Weihnachts-Happening vom 11 . bis 19. Dezember stand in der Markthalle sowieso bereit. Teller-Mitarbeiterin Sandra Feyen: "Im letzten Jahr haben wir Senioren eingeladen." Es sei ein Riesenerfolg gewesen, der am 19. Dezember wiederholt werde. Nun wollten die Akteure etwas für die Integration tun. Feyen: "Wir haben uns mit dem integrativen Kindergarten kurzgeschlossen sowie mit der Lebenshilfe in Prüm." Alle Kinder waren eingeladen.

Die Idee kam zudem beim Team mit Stern, einer Aktion des Gerolsteiner Brunnens, gut an. Tom Kretzschmar vom Marketing verkündet, dass die Idee mit 5000 Euro unterstützt wird. "Das sind ungefähr die Hälfte der Kosten", meint Schausten. Er hätte gerne mehr behinderte Besucher oder Familien mit behinderten Kindern im Publikum gehabt. Wegen der Investition in die Kunden von morgen staunen die Hauptpersonen nicht nur über den Nikolaus, 4000 Süßigkeiten sowie Pizza, Pommes und Pasta. Es fliegen auch Menschen über ihre Köpfe. Mit offenem Mund staunen die Kinder, wie die Akteure von "Cosmic.artist" in der Luft zu explodieren scheinen. "Booah" ist der einzige Ausdruck, der dem sechsjährigen Philipp dazu einfällt.

Die Einstellung des sieben Monate alten Max Burmann zum Happening lässt sich dagegen nur erahnen. Tom Kretzschmar meint allerdings, wenn es dem Max nicht gefallen würde, gebe es Krawall.