Kindergarten bringt Leben ins Dorf

GEROLSTEIN-MÜLLENBORN. Gestern haben 22 Kinder und zwei Erzieherinnen den "Startschuss" für den neuen Kindergarten im Stadtteil Müllenborn gegeben. Nach nur neun Monaten Bauzeit wurde das 313 000 Euro teure Gebäude fertiggestellt.

"Jaaa", antworteten die Kleinen lautstark auf die Frage von Stadtbürgermeister Georg Linnerth, ob ihnen der neue Kindergarten denn auch gefalle. Die 22 Kinder aus den Stadtteilen Müllenborn und Oos wechselten nämlich vom Kindergarten "Lindenanlage" in Gerolstein zum neuen und damit vierten städtischen Kindergarten nach Müllenborn. Die Kleinen nehmen das Gebäude ratzfatz in Beschlag. Der vierjährige Manuel greift zur Schere und bastelt einen Papierflieger. Die dreijährige Lisa bringt ihre Phantasien als Bild zu Papier und verrät keck: "Blau ist meine Lieblingsfarbe". Ihre sechsjährige Schwester Nina hockt sich mit anderen Kindern an einen Tisch und packt das Kartenspiel "Halli Galli" aus.Eltern sehen keinen Nachteil durch Wechsel

Nina ist begeistert, "weil alles so schön und neu ist". Ihre Mutter Bianca Adams pflichtet ihr bei: "Das Gebäude ist super aufgeteilt und alles ist schön hell". Nachteile für ihre Töchter auf Grund des Wechsels aus einem mehr- in einen eingruppigen Kindergarten sieht sie nicht. Gabi Dehren stimmt zu: "Ich finde den Wechsel gut. Außerdem ist es doch verwunderlich, dass so viele Kinder aus nur zwei Dörfern zusammen kommen". Ulrike Krämer, Ortsvorsteherin in Oos, sieht das ähnlich. Sie hofft, dass "durch den Kindergarten die beiden Dörfer noch enger zusammen wachsen". Grund: Eltern und Kinder kämen sich näher als im mehrgruppigen Kindergarten in Gerolstein. Gemeinsam mit Heribert Schmitz, Ortsvorsteher in Müllenborn, überreicht sie an die Erzieherinnen Blumen. Schmitz bezeichnet die "blühende" Geschenke als "Symbol für ein lebendiges Miteinander". Er sieht beste Vorraussetzungen für eine gute Zusammenarbeit. An die Kinder verteilen sie liebevoll eingepackte Leckereien - einschließlich Überraschungseier. An "böse Überraschungen" bezüglich der Zukunft des Kindergartens denkt am ersten Tag niemand. Bürgermeister Matthias Pauly erklärt: "Auf absehbare Zeit ist die Anzahl der Kinder gesichert". In Richtung Kindergartenleiterin Angelika Krämer meint er: "Jetzt kommt für sie die schöne und prägende Zeit der Aufbauarbeit". Krämer lobt begeistert den neuen Kindergarten: "Hier gibt es optimale Möglichkeiten für die Dinge, auf die wir viel Wert legen, wie beispielsweise Bewegung und Naturerziehung". Ein zwölf Meter langer Flur lockt zum Toben ebenso wie die kleine Sporthalle oder das große Außengelände. Das soll, sobald es die Witterung zulässt, fertig gestellt werden. Der Teil des Kindergartens, im großen Gebäudekomplex mit Dorfgemeinschaftshaus, kostete 313 000 Euro. Daran beteiligte sich das Land mit 64 000 Euro und der Kreis mit 65 000 Euro. "Dezentralisierung ist immer da gut, wo sie finanziell umsetzbar ist", erklärt Pauly. Linnerth meint: "Der Kindergarten belebt das Dorf und außerdem brauchen wir Kinder für unsere sozialen Dorfgemeinschaften". Der Kindergarten hat täglich von 7.15 Uhr bis 14 Uhr geöffnet. Eigens für den Bustransfer der Kinder wurde eine großzügige und sichere Haltebucht eingerichtet. Innerhalb der nächsten drei Wochen wird die erste Elternversammlung einberufen, damit alle Termine und anstehende Projekte besprochen werden können. Ein Elternausschuss soll erst zum neuen Kindergartenjahr gewählt werden.

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