Kirche braucht nun neuen Anstrich

DEUDESFELD. (HG) Kinder haben Samstagabend in der Deudesfelder zwei Kirchenbänke angezündet (der TV berichtete) Ob es Unachtsamkeit oder gezielte Brandstiftung war, die zum Schwelbrand führte, ist noch ungeklärt. Die Decke der Kirche wurde durch die starke Rauchentwicklung in Mitleidenschaft gezogen.

Niemand hat genau etwas von dem bemerkt, was sich am Samstagabend in der Pfarrkirche Deudesfeld abspielte. Die Pfarrkirche ist von Morgens bis Abends immer geöffnet. Ein Windfang schottet das Innere der Kirche nach Außen ab. Um etwa 18 Uhr wurde eine Anwohnerin von einem Ferienkind alarmiert, dass es in der Kirche brennt. Anwohner, die sofort in die Kirche gingen, brachten die beiden schwelenden und verbrannten Holzbänke ins Freie. Die dünnen Rückwände der Bänke waren fast abgebrannt, auf der Sitzfläche die Reste der verkohlten Auflagen zu sehen. Das Herausbringen der Bänke war schwierig. "Wir konnten wegen der großen Hitze und weil überall Rauch war, kaum noch in die Kirche gehen", berichtet Ortsbürgermeister Günter Bill, der kurz nach der Brandmeldung zum Tatort kam. Genauso beschreibt auch der stellvertretende Wehrleiter der Verbandsgemeinde Daun, Gerd Weiler, das Szenario, das sich ihm bot. "Der Rauch reichte von der Decke bis etwa einen Meter über dem Boden." Die Ursache dafür sind die beiden Sitzauflagen, die auf den Bänken lagen. "Dieser schwarze Rauch ist typisch für die Schaumgummiauflagen und die Kunstfasern des Bezuges, die vor sich hin glimmen", erklärt Weiler, der Brandschutzexperte ist.Feuerwehr saugte eine Stunde lang Rauch ab

Um den Rauch schnellstens zu entfernen, wurde die Feuerwehr Oberstadtfeld, die neben der Feuerwehr Daun auch ein Belüftungsgerät besitzt, zu Hilfe gerufen. Nach einer Stunde war der Rauch zwar abgesaugt, aber die ganze Kirche war von einem schwarzen Film überzogen. "Die Leute aus dem Dorf haben bis tief in die Nacht geputzt, damit am nächsten Morgen die Messe gefeiert werden konnte", berichtet Günter Bill. Obwohl es noch sehr nach Rauch roch, war die Kirche bei der Sonntagsmesse vollständig gefüllt. Am Tag war deutlich zu sehen, was der Rauch angerichtet hatte. "Der Rauch hat die die ganze Kirche in Mitleidenschaft gezogen, eventuell muss sie neu gestrichen werden" Vor 20 Jahren wurde das Kircheninnere zuletzt angestrichen, eine Sanierung ist nach dem Band wahrscheinlich unabdingbar. Experten des Bistums, der Versicherung und der Rendantur Gerolstein haben sich die Schäden gestern angesehen. Den Inventarschaden beziffern sie allein auf 20 000 Euro. "Ein Chemiker hat Proben von Bänken, Verputz sowie der Orgel genommen. Wie es aber weiter geht, ist in der Schwebe", sagte Josef Elsen vom Verwaltungsrat. Die Polizeiinspektion (PI) Daun befasst sich mit den Ermittlungen der Brandursache. Anwohner erzählten, dass Jugendliche etwa eine Stunde vor dem Brand auf dem Vorplatz des Feuerwehrhauses und dem Kirchenvorplatz mit Feuerwerkskörpern hantiert hatten. Nahe der Kirche fand man ein Feuerzeug und explodierte Kracher. In der Nähe der beiden Bänke befindet sich auch eine Muttergottesstatue, wo die Gläubigen bereitgestellte kleine Lichter anzünden können. Es könnte sein, dass die Kinder, die nicht straffähig sind, unachtsam waren und die Bankauflagen in Brand gesetzt haben oder mit dem Feuerzeug an den Auflagen gezündelt haben.

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