Klänge aus der Lava-Grube

STROHN. Ein besonderes Ereignis hat die Gemeinde Strohn für diesen Samstag in ihrem Programm. In der Lavagrube Wartgesberg treten am Samstag die "Höhner" aus Köln zusammen mit der Irish-Folk Band "The Galleon" auf. Rund 1500 Besucher werden erwartet.

Die Vermarktung der Eifel geht verschiedene Wege. Radwege und geologische Exkursionen sind eine Sache, die einmalige Vulkanlandschaft der Eifel kulturell zu positionieren eine andere. Die Veranstaltungsreihe "Klassik auf dem Vulkan" ist fest im kulturellen Kalender verankert und begeistert mit ihrer Atmosphäre aus Maarlandschaft und klassischer Musik alle. Richtungsweisend für die Vulkanlandschaft

Was die Ortsgemeinde Strohn jetzt als Veranstalter geplant hat, ist einmalig und richtungsweisend für die Inszenierung der Vulkanlandschaft. Ein Open-Air Konzert im Europäischen Geopark Vulkaneifel, in Szene gesetzt mitten in einer Lavagrube, vor einer beeindruckenden vulkanischen Kulisse - das hat es noch nie gegeben. Die Idee zum Open-Air Konzert im Steinbruch entstand bei einem Gespräch zwischen dem Leiter der Touristinformation Daun, Thomas Räthlein, Alfred Bauer, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft, sowie Andreas Schüller von der Natur- und Geopark GmbH und dem Strohner Ortsbürgermeister Alois Pohlen. "Ich war selbst von dieser Idee überzeugt und wusste: Das wird eine Supersache. Ich habe dann Kontakt zu den Höhnern aufgenommen, worauf der Tourmanager nach Strohn kam und sich den Wartgesberg anschaute und zusagte", erzählt Räthlein. Die Idee stieß auch bei der Firma Scherer auf offene Ohren. "Wir sahen das sofort positiv, weil wir glauben, dass das eine Riesensache werden wird. Deshalb haben wir der Gemeinde sofort zugesagt", sagt Bernard Douw, Betriebsleiter der Firma Scherer im Strohner Werk. Den guten Draht zur Firma Scherer bestätigt auch Ortsbürgermeister Alois Pohlen. "Die Betriebsführung ist sofort auf die Pläne angesprungen. Was da jetzt an Leistung investiert wurde, ist sagenhaft. Ohne die Hilfe des Unternehmens hätten wir es nicht machen können." Doch dafür musste zuerst einmal kräftig rangeklotzt werden. Das Planungsgremium, bestehend aus den Vereinsvorsitzenden, Gemeinderäten, dem Bürgermeister sowie Thomas Räthlein, legte die Gegebenheiten für das Konzert fest. Danach sollte ein Plateau vor der Kraterwand geschaffen werden, auf dem ein Zelt, die Bühne und die Zuschauer Platz haben. "Im Juni haben wir angefangen, das Plateau aufzubauen. Insgesamt haben wir 8000 Tonnen Material hingefahren, es gab nämlich viele Höhenunterschiede auszugleichen, und alles wurde gewalzt. Das hat uns etwa 10 000 Euro gekostet, aber wir hatten der Gemeinde ja unsere Unterstützung zugesagt", erläutert Bernard Douw. Rund 3000 Gäste finden auf dem Plateau Platz. "Das ist natürlich eine Wettersache, wir erwarten rund 1500 Zuschauer", so Karl-Heinz Sartoris vom Planungsgremium. Verantwortlich für die Absperrungen, Sicherheit und Bewirtung bei der Veranstaltung werden die Strohner Vereine Feuerwehr, Sportverein, Gesangverein und Frauenchor sein. "Der Überschuss aus dem Konzert kommt den Vereinen des Dorfs zu Gute. Wenn wir etwa 1500 Karten verkaufen, geht es für die Gemeinde null auf null aus. Wie es momentan aussieht, werden die Kosten gedeckt werden", sagt Ortsbürgermeister Alois Pohlen. Bisher wurden rund 1000 Tickets verkauft, viele Höhner-Fans warten wegen des Wetters mit ihrer Entscheidung bis am Samstag. Und was passiert nach dem Konzert mit dem Platz? "Wir werden das Plateau noch weiter so liegen lassen. Im Moment benutzen wir das Areal sowieso nicht. Und vielleicht brauchen wir es ja noch einmal für ein ähnliches Event", sagt Betriebsleiter Douw.

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