Klare Verhältnisse

Die Grünen haben einen unvermeidlichen, mehr als überfälligen Schritt getan: Die Mehrheit des Kreisverbands will künftig auf Pragmatismus setzen, nicht mehr auf "Brachialopposition", wie sie Uli Meyer und Hans-Peter Slabik vorexerziert haben.

Ihre Art des "rustikalen" Umgangs und Tonfalls, mit der sie oft weit über die - selbst im politischen Schlagabtausch vertretbaren - Grenzen des Erträglichen hinaus gingen, trägt die Mehrheit der Grünen im Kreis nicht mehr mit. Nach all den Jahren, in denen der Kreisverband mehr durch persönliche und inhaltliche Differenzen geprägt wurde als durch die eigentliche politische Arbeit, musste reiner Tisch gemacht werden. Vor allem aber ist eine entscheidende Frage geklärt: Wie gehen die Grünen mit dem Landrat um, den sie bei der Wahl 1999 unterstützt haben? Meyer und Slabik haben jede Zusammenarbeit mit Heinz Onnertz beendet und hätten sie - sofern sie gewählt worden wären - auch in der nächsten Legislaturperiode nicht mehr "wiederbelebt". Für diesen Kurs haben sie keine Unterstützung mehr. Auch die "neuen" Köpfe haben große Schwierigkeiten mit einigen Positionen des Landrats, wie beispielsweise in der Frage des Weiterbau der A 1. In anderen Bereichen aber sehen sie Chancen, auch grüne Positionen in die Entscheidungsfindung einzubringen, wenn der Umgang miteinander funktioniert. Rechtzeitig vor der Kommunalwahl haben die Grünen für klare Verhältnisse gesorgt. Im eigenen Interesse. Denn weitere innerparteiliche Schlammschlachten in den kommenden Monaten hätten die Partei ins Abseits befördert. s.sartoris@volksfreund.de

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