Klein, aber selbstbewusst

DAUN. Die Kreissparkasse (KSK) Vulkaneifel blickt auf ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr 2006 zurück. In fast allen Geschäftsbereichen sind Zuwächse zu verzeichnen. So ist die Bilanzsumme um rund zwei Prozent auf 775 Millionen Euro gestiegen.

 Auf einen Blick: die Bilanz 2006 der Kreissparkasse Vulkaneifel. TV-Foto: Stephan Sartoris; TV-Grafik: Birgit Keiser

Auf einen Blick: die Bilanz 2006 der Kreissparkasse Vulkaneifel. TV-Foto: Stephan Sartoris; TV-Grafik: Birgit Keiser

Mehr als zwei Din-A-4-Seiten umfasst die schriftliche Version des Geschäftsberichts 2006 der KSK Vulkaneifel, aber das Wort "Fusion" taucht nicht ein einziges Mal auf. Auch wenn sich in der Nachbarschaft (Bitburg-Prüm/Trier) ein weiterer Sparkassen-Zusammenschluss anbahnt, bleibt die KSK, die seit 1. Januar unter dem Namenszusatz "Vulkaneifel" firmiert, gelassen. "Wir sind zwar die kleinste Sparkasse in Rheinland-Pfalz, aber klein sein heißt nicht unbedeutend sein", erklärte der Vorstandsvorsitzende Dieter Grau. "Wir erfüllen alle Anforderungen, die an uns gestellt werden, und wir sind durchaus in der Lage, einen Gewinn zu erwirtschaften, was wir ja schon häufig genug bewiesen haben." Grau malte ein düsteres Szenario einer möglichen Fusion: "Wenn wir unsere Selbstständigkeit verlieren sollten, wären mindestens 100 Arbeitsplätze weg. Das wissen auch die Mitarbeiter, und entsprechend hoch ist deren Motivation, sich dafür zu engagieren, die Eigenständigkeit zu erhalten."Freude über gut gefüllte Auftragsbücher

Der Vorstandschef wertete die derzeitige wirtschaftliche Entwicklung "sehr positiv". Die Konjunktur habe sich 2006 deutlich gesteigert, was auch im wirtschaftlichen Umfeld des Kreises spürbar gewesen sei. "Selbst die Baubranche ist optimistisch, was viele Jahre nicht der Fall war. Zudem wissen wir, dass die Handwerker sich über gut gefüllte Auftragsbücher freuen", erklärte Grau. Die Abschlusszahlen des Geschäftsjahres 2006 seien erfreulich, gab Grau bekannt. Die Bilanzsumme werde sich auf rund 775 Millionen Euro beziffern, ein Wachstum von zwei Prozent gegenüber 2005. In der bundesdeutschen Rangliste aller 463 Sparkassen liege die KSK damit auf Platz 339. "Wir wissen, dass wir nicht die Größten sind, aber die Kleinsten sind wir auch nicht", so der Vorstandsvorsitzende. Mit rund 220 Beschäftigten zähle die KSK zu den größeren Arbeitgebern im Landkreis Vulkaneifel. Am Netz mit 14 Filialen habe sich nichts geändert, "und es gibt auch keinerlei Schließungspläne". Vielmehr sei im vergangenen Jahr noch einmal investiert worden. So sei die Filialdirektion in Jünkerath für rund 150 000 Euro umgebaut worden. Zum Filialnetz zähle die Bank auch die fahrbare Geschäftsstelle, sagte Grau. Mit dem (im vergangenen Jahr neu in Dienst gestellten) Fahrzeug würden 40 Orte angefahren. "Die KSK hält weiter an ihrem umfangreichen Geschäftsstellennetz fest. Mit diesem Service, dem persönlichen Kontakt, bieten wir etwas, was insbesondere Direktbanken nicht leisten können. Während Herr Ackermann mit der Deutschen Bank nur dorthin geht, wo umfangreiche Geschäfte winken, gehen wir zu den Menschen", erklärte der Vorstandsvorsitzende. Die Bank habe nach wie vor einen hohen Marktanteil im Kreis: "Fast 40 000 Einwohner des Landkreises Vulkaneifel sind Kunde bei uns. Das sind mehr als 60 Prozent aller Bürger. Insgesamt werden von den Kunden etwas mehr als 105 000 Konten geführt, was ein Beleg ist für unsere solide Marktstellung." Das Kreditvolumen belaufe sich zum 31. Dezember 2006 auf rund 609 Millionen Euro, gegenüber 2005 eine Steigerung von 2,8 Prozent. Sehr zufrieden sei die KSK mit der Entwicklung der Kundeneinlagen, berichtete Grau. Diese hätten sich zum Jahresende auf rund 544 Millionen Euro belaufen, was eine Steigerung von 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeute. Nach den vielen guten Zahlen des Vorjahrs fiel auch die Prognose des Vorstandsvorsitzenden fürs laufende Jahr optimistisch aus: "Für 2007 gehen wir davon aus, dass sich trotz der Mehrwertsteuererhöhung der wirtschaftliche Aufschwung fortsetzen wird. Die Stimmung der im Kreis Vulkaneifel ansässigen Unternehmen ist nach unserer Beobachtung grundsätzlich gut."

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