Kleines Vorhaben, große Hoffnung

PELM. Nach langem Ringen freie Bahn für mehr Sicherheit: Die gefährliche Ortseinfahrt von Pelm aus Richtung Rockeskyll (B 410) wird nicht zuletzt dank der Hartnäckigkeit der Anwohner doch noch in diesem Jahr entschärft. Der Grundstücksankauf ist dieser Tage erledigt worden. Ende September sollen die Bagger anrollen.

Anwohner Josef Schend (79), der seit vielen Jahren vergeblich um die Entschärfung der Ortseinfahrt gekämpft hat, und in dessen Vorgarten immer wieder Autos oder gar LKW gefahren oder gekippt sind, glaubt nun auch, dass "zum Glück endlich was passiert". Dieser Tage hat ein Vertreter des Landesbetriebs für Straßen und Verkehr (LSV) Gerolstein mit ihm und den beiden anderen beteiligten Anwohnern die für den Umbau der Ortseinfahrt notwendigen Grundstücksankäufe unter Dach und Fach gebracht. Insgesamt rund 130 Quadratmeter Land hat der LSV angekauft. Schend: "Das ist alles sehr ordentlich gelaufen, obwohl ich sagen muss, dass ich bereits früher in diesem Jahr damit gerechnet hatte." In der Tat hat sich das Vorhaben um gut einen Monat verzögert. "Wegen anderer Baumaßnahmen mit einem Finanzvolumen von einer halben bis zu einer Million Euro, die einfach eine höhere Priorität haben", sagt der zuständige Abteilungsleiter beim LSV, Helmut Bell und verweist darauf, "dass wir diese Maßnahme noch nebenbei so reingeschoben haben." Ob wegen der Hartnäckigkeit der Anwohner oder des öffentlichen Drucks nach dem spektakulären LKW-Unfall vor rund einem Jahr, darauf ging LSV-Mann Bell nicht ein. Wohl aber Anwohner Schend, der feststellte: "Der Artikel im TV hat gewirkt. Danach haben das Straßenbauamt und die Polizei hier rasch Ortstermine veranstaltet; und es gab auch plötzlich einen Plan-Vorentwurf.” Für Helmut Bell, der ebenfalls in Pelm wohnt und die Thematik daher genau kennt, stellt die Verzögerung aber kein Problem dar, weil das "Projekt ab Baubeginn innerhalb von vier Wochen erledigt ist". Erledigt hat sich nach Auskunft von Bell auch ein anderes Problem: "Die unter Landespflegebehörde hat zugestimmt, dass wir den letzten Baum vorm Ortseingang fällen dürfen." Das sei notwendig, um Unfälle mit Langholztransportern vorzubeugen, meint Bell. An den Bauplänen hat sich nichts geändert: So soll der Scheitelpunkt der Kurve um einige Meter zur Kyll hin verlegt werden. An der Böschung, an der die großen Bäume stehen, schließt sich an die Leitplanken eine so genannte Beton-Gleitwand bis zum Anwesen der Schends an. Weiterhin wird die Fahrbahn in der Kurve durch eine Mittelinsel getrennt. Dadurch wird ein eingeengtes Sichtfeld geschaffen, was dafür sorgt, dass langsamer gefahren wird. Ein Schneiden der Kurve wird unmöglich gemacht.

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