Klingende Saiten und ein Idealist

DAUN. (bb) Sehr gut besucht war die Veranstaltung zur Eröffnung des neuen Studienjahres der Volkshochschule (VHS) der Stadt Daun. Auf dem Programm standen der Blick in das aktuelle Jahresprogramm, Ehrungen langjähriger Dozenten, Musik sowie ein "schillernder" Festvortrag.

 "Menü" mit mehr als 120 Gängen: Der erste Stadtbeigeordnete Otmar Monschauer (rechts) übernahm bei der Eröffnung des neuen Studienjahres den VHS-Vorsitz, den nach Ulrich Domenghino (Zweiter von links) der Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen (Zweiter von rechts) vorübergehend inne hatte. Das neue Programm stellten der pädagogische Leiter Holdwill Weber (links) und die Geschäftsführerin Christa Franzen (Mitte) vor.Foto: Brigitte Bettscheider

"Menü" mit mehr als 120 Gängen: Der erste Stadtbeigeordnete Otmar Monschauer (rechts) übernahm bei der Eröffnung des neuen Studienjahres den VHS-Vorsitz, den nach Ulrich Domenghino (Zweiter von links) der Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen (Zweiter von rechts) vorübergehend inne hatte. Das neue Programm stellten der pädagogische Leiter Holdwill Weber (links) und die Geschäftsführerin Christa Franzen (Mitte) vor.Foto: Brigitte Bettscheider

Da war die Freude groß beim pädagogischen Leiter Holdwill Weber und Geschäftsführerin Christa Franzen: Der Saal war gut gefüllt, das Gitarren-Ensemble des VHS-Kursleiters Oliver Dipper sorgte für wohlklingende Musik, und noch bevor in Marbach, Weimar und andernorts in der Republik die offiziellen Festivitäten zum 200. Todestag Friedrich Schillers beginnen, war dem Dichterfürst ein Festvortrag bei der Eröffnungsveranstaltung in Daun gewidmet. Strahlende Gesichter auch bei den Frauen und Männern, denen Weber für ihr langjähriges ehrenamtliches und nebenberufliches Engagement als Dozenten dankte und Urkunden überreichte: Gerlinde Ardner, Mathilde Bergelt, Hartmut Gurski, Maria Gurski, Franz-Josef Heinz, Rudolf Monzel, Hans Günther Müller, Céline Reineke, Helmut Schmitz, Edeltraud Schneider, Elfriede Sklepik, Kurt Steffens und Gudula Umann-Jeglinski. "Es ist uns wieder gelungen, die vorgegebenen Standards mit den Wünschen und Anliegen der Menschen in unserem Einzugsgebiet in Einklang zu stellen", sagte Holdwill Weber mit Blick auf das druckfrische Programm. Aus dem reichhaltigen "Menü" machte er den Besuchern Appetit auf die mehr als 120 Gänge - darunter Erb-, Renten- und Nachbarschaftsrecht, Studienfahrten, Gitarrenkurse, Schreibcafé, Orientalischer Tanz, Grafisches Gestalten mit Word sowie Kurse zum Erlernen sieben verschiedener Sprachen. Das Programm ermuntert: "Männer an den Herd!", und es bietet Kochkurse für Frankreich-Liebhaber. Als besondere Zielgruppen werden Frauen und Senioren angesprochen. Traditionell beginnt das VHS-Studienjahr mit einem Festvortrag. Den hielt diesmal der Germanist und brillante Erzähler, Oberstudiendirektor Peter Pelz, über Friedrich von Schiller. "Wer kann sich heute noch vorstellen, wie begeisternd und bewundernd ehemals von Schiller gesprochen wurde, wie populär und in allen Köpfen und Herzen er war?", fragte Peter Pelz zu Beginn. Er zeichnete ein facettenreiches Bild des Idealisten, Moralisten und Weltverbesserers, des Dichters, der lebenslang Schulden hatte und am Ende seines nur 45 Jahre währenden Lebens einer der bestverdienenden Autoren war. Er erzählte von den Frauengeschichten und Eheplänen ("mit 30 verheiratet sein oder gar nicht"), von seinen Berufswünschen - Pfarrer, Jurist, Arzt - und von der Freundschaft mit Goethe, der ihn "edel, aristokratisch, heilig" nannte. Mit 21 hatte Schiller unter einem Pseudonym "Die Räuber" veröffentlicht, sein vielzitiertes "Lied von der Glocke" gehört zum Spätwerk. Am 9. Mai 1805 starb Schiller.Schillerbild erweitert

Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen bedankte sich für zweierlei: dass der Festredner sein persönliches "Schul-Schiller-Bild" deutlich ausgeweitet habe, und dass die VHS zum Wohlbefinden der Menschen in Daun und Umgebung beitrage. Jenssen stellte den ersten Beigeordneten Otmar Monschauer als neuen Vorsitzenden der VHS vor. Das neue Programm ist bei der VHS-Geschäftsstelle erhältlich, Burgfriedstraße 25, 54550 Daun, Telefon 06592/980966, Fax 06592/984652, Internet www.stadt-daun.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort