Komödie in Spanisch und Eifeler Dialekt

Gerolstein · Drei der sechs Aufführungen der mexikanischen Westernkomödie "Blumen, Bräute und Banditen" sind auf der Löwenburg Gerolstein bereits über die Bühne gegangen. Am Wochenende können Gäste die Burgschauspieler wieder erleben - die Spanisch, Alemannisch und Eifeler Platt sprechenden Kinder, die leichten Mädchen und schweren Jungs.

Gerolstein. "Ich glaube, die haben kein Wort verstanden", meint Janosch Stritzke mitten in der Begrüßungsrede zu Beginn der Aufführung und deutet auf das Publikum. Hanna Stump gibt ihm recht. Kein Wunder, haben doch die beiden Jugendlichen als Sancho und Ruanita einen spanischen Redeschwall auf die Senioras, Seniores, Muchachas und Amigos losgelassen. Da verbeugt sich Sancho, und Ruanita macht einen Knicks. Sie rufen: "Herzlich willkommen in Gero-Villa, dem schrecklichen Banditendorf!" Die letzten Unklarheiten beseitigt erst Simon Körsten mit "Jooden Dach, dier Leit." Der Junge aus Neroth gibt "opp Platt" Auskunft über die Banditen ("El Lobe un sein Trabanten") und die in Mexiko "Siesta" genannte Mittagsruhe ("Die leien hei un pennen"). Und wenn später zur Pause Dana Husch mit einem Schild mit der Aufschrift "Pausa 30 Minutos" auf die Bühne kommt, sind es wieder Jugendliche wie Johanna Hay, Theresia Körsten und Jasmin Hermes, die den Zuschauern Hinweise geben, etwa: "Die Toiletten sind auf der anderen Seite der Brücke." Was in Simon Körstens Nerother Dialekt heißt: "Wäh upp ett Deppen moß, jeht üwwer de Breck."
Ansagen wie diese gehören für Regisseur Ernst Krämer mit zu den schönsten Momenten. "Das ist so herzerfrischend und macht dem Publikum Spaß", sagt er. Und überhaupt: Er sei hochzufrieden, betont er mit Blick auf die bisherigen Aufführungen.
Für den Burgschauspieler-Vorstand zieht Diana Stump Zwischenbilanz. Das Stück komme bei den Zuschauern sehr gut an - sowohl, was die Besucherzahlen (bisher 730) als auch das Spiel angehe. "Die Leute loben das Bühnenbild, die Kostüme und die Requisiten und dass auf der Bühne immer etwas los ist", sagt Stump. Wenn auch Regisseur Ernst Krämer das Stück für die Löwenburg passend gemacht, es um komische Momente ergänzt, für einigen Lokalkolorit gesorgt und weitere Rollen eingebaut hat: Geschrieben hat es Ulrich Engelmann aus Recklinghausen. Und dieser habe sich bei der zweiten Aufführung inkognito unter die Zuschauer gemischt, erzählen Stump und Krämer. Hinterher habe er die Aufführung und die Truppe "außerordentlich" gelobt.
"Abgerechnet wird erst nach der letzten Aufführung", sagt Stump auf die Frage nach dem Kassenstand. "Reich werden wir jedenfalls nicht", meint sie mit Blick auf eine Reihe von Kosten, die zu zahlen seien, und auf die alleinige Finanzierung durch Eintritte und die Beiträge der derzeit 114 Mitglieder. "Da könnten übrigens noch ein paar dazukommen", sagt sie. Denn auch das nächste Stück soll wieder ein schönes Bühnenbild bekommen und in aufwendigen Kostümen gespielt werden. Also ist nach dem Stück vor dem Stück? "Ja, natürlich", sagt Diana Stump lachend. "Es geht weiter, der Erfolg gibt uns recht, und wir freuen uns von Woche zu Woche auf Samstag und Sonntag, wenn es wieder heißt: Vorhang auf für ‚Blumen, Bräute und Banditen\' auf der Löwenburg."
Karten für die Aufführungen am Samstag, 31. August, und 7. September (jeweils 18 Uhr), sowie Sonntag, 1. September (15 Uhr), kosten sieben Euro für Erwachsene und vier Euro für Kinder und sind im Vorverkauf zu haben bei TW Gerolsteiner Land und Papeterie Hoffmann oder per E-Mail an: yvonne.bungartz@burgschauspieler.de

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