Konzept hat sich bewährt

ÜDERSDORF. (bb) Französische Kinder waren im Mai in der Eifel, nun brachen die Üdersdorfer Grundschulkinder nach Troyes auf: Das Konzept des Gegenbesuchs in zeitlicher Nähe hat sich bewährt. Die Schulpartnerschaft auf Grundschulebene ist landesweit beispielhaft.

"Die Franzosen trinken morgens nicht aus Tassen, sondern aus Schüsseln": Christopher findet diese Tischsitte immer noch lustig. Dann fällt ihm noch ein: "Und das Brot legen sie einfach auf den Tisch." Auch die anderen Kinder aus der 4a erinnern sich, dass in Frankreich einiges anders ist als bei ihnen in der Eifel: Käse nach jedem Essen, Baguette zu jeder Mahlzeit, Küsschen zur Begrüßung und zum Abschied, Unterrichtsbeginn erst um neun Uhr. Svenja erzählt vom Besuch einer Champagner-Kellerei, Vanessa fand die alten Häuser und das Handwerkermuseum in Troyes besonders interessant, Sabrina schwärmt von ihrer sehr lieben Gastfamilie. "Ich war manchmal traurig, weil meine Familie und mein Hund nicht bei mir waren," verrät ein Kind. Die 17 Kinder der 4a erzählen nach der Rückkehr aus Villechétif in der französischen Region Champagne von ihren Erlebnissen und Erfahrungen. Sie haben neue französische Wörter gelernt und einen Einblick in den Familien- und Schulalltag des Nachbarlands bekommen.Gemeinsamkeiten entdeckt

"Die französischen Kinder spielen auch gerne mit Beyblades," nennt Dennis eine für ihn wichtige Gemeinsamkeit und holt zur Demonstration des mit einem Kreisel verwandten Spielzeugs ein Exemplar aus seiner Schultasche. "Den habe ich zum Abschied von meiner Gastfamilie geschenkt bekommen," sagt er. Dass die Grundschule Üdersdorf eine Partnerschaft mit einer französischen Schule hat, gilt in Rheinland-Pfalz als Einzelfall und war erst vor kurzem beim Schulfest von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier mit viel Lob und Anerkennung bedacht worden (der TV berichtete). Erste Bande waren 1998 geknüpft worden, seit 1999 besteht die Partnerschaft. Der Besuch der jetzigen 4a mit Klassenlehrerin Alexandra Strauß und Schulleiter Helmut Conrad ist der zweite seit der Premiere im Jahr 2000. Der Schulleiter ist überzeugt, dass der Gegenbesuch innerhalb eines Monats ein großer Vorteil ist. "Die Kinder sind sich noch sehr vertraut," erklärt er. Außerdem habe sich bewährt, dass immer zwei Kinder zusammen in einer Gastfamilie untergebracht wurden. Die ursprünglichen Vorbehalte einiger Skeptiker, dass die Entfernung zu groß, die Kinder zu klein und die Verständigung zu schwierig sei, hätten sich in der Realität als unnötig herausgestellt. "Die Kinder verstehen und verständigen sich ganz unkompliziert," bringt Conrad es auf den Punkt.

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