Krise gemeistert, Vertrauen zurück

GEROLSTEIN. Das Vertrauen ihrer Mitglieder wiedergewonnen haben Vorstand und Aufsichtsrat der Volksbank Eifel-Mitte, die ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2004 absolviert hat und dafür eine 5,5-prozentige Dividende ausschüttet.

Weit gehend vergessen machte das 2004er-Ergebnis die Krise, in die sich die Volksbank Eifel-Mitte durch zu viele Risikokredite manövriert hatte. Während bei der Vertreterversammlung vor zweieinhalb Jahren an gleicher Stelle die Wellen hoch schlugen und die Krise im Rücktritt von Vorstand Klaus Peters gipfelte, so war diesmal Harmonie in der Stadthalle angesagt. Die rund 250 Vertreter hörten - von Vorstand, Aufsichtsrat und Prüfer - und spürten: Die Krise ist gemeistert, der Konsolidierungskurs weit fortgeschritten, die Bank auf dem richtigen Weg - trotz schwieriger Zeit. Überhaupt vermieden es die Redner so gut als möglich, die Vergangenheit zu thematisieren - mit wenigen Ausnahmen. So sagte Bürgermeister Matthias Pauly: "Wir freuen uns, dass die Volksbank Eifel-Mitte wiedererstarkt ist." Und einmal hob auch Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Jansen an: "Heute, gut drei Jahre nachdem wir den Konsolidierungskurs beschlossen haben, was auch kritisch gesehen wurde, kann man sagen: Es war die richtige Entscheidung. Aber vor allem: Die Bank hat es aus eigener Kraft geschafft." Bankenvorstand Rainer Berlingen sagte: "Wir sind stolz darauf, dass uns das in nur drei Jahren gelungen ist." Die Zahlen, die er präsentierte, kamen gut an. So wurde beschlossen, dass rund ein Drittel des Reingewinns an die Mitglieder ausgeschüttet wird: als 5,5-prozentige Dividende. Die restlichen gut 800 000 Euro werden den Rücklagen zugeführt. Berlingen kündigte an, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen: "Wir setzen nach wie vor nicht auf kurzfristige Effekte, sondern wollen dauerhaft für unsere Kunden von Nutzen sein." Er sagte zu, dass die Bank auch künftig zum Mittelstand stehe und Kreditgeber für die heimische Wirtschaft sein werde. Vorstandskollege Christoph Ochs, der für 2005 ein "leicht rückläufiges Ergebnis" erwartet, kündigte aber auch an, dass "wir keine unkalkulierbaren Risiken eingehen". Besonderen Wert wolle die Bank in Zukunft auf den Aufbau von Eigenkapital legen. Diese Ankündigungen stießen besonders bei Prüfer Udo Keller vom Genossenschaftsverband Frankfurt auf offene Ohren. Er bescheinigte der Bank "geordnete Verhältnisse", appellierte aber auch, "die Vorsorgereserve weiter auszubauen". Einstimmig zum Nachfolger des aus Altersgründen aus dem Aufsichtsrat ausgeschiedenen Winfried Ebbertz wurde Dieter Nahrings (36) aus Prüm gewählt. Wiedergewählt wurden die Aufsichtsräte Jansen und Josef Braun.

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