Künstler mit Kettensäge

SCHALKENMEHREN. Kunstwerke ganz eigener Art entstehen unter den geschickten Händen von Konrad Scholzen. Sein Handwerkszeug ist die Kettensäge, mit der er viele Figuren aus Holz geschaffen hat.

Wer in Schalkenmehren in Richtung Pfarrer-Konter-Weg zum Maar geht, wird besonders begrüßt: von einem Bär mit einem "Welcome-Schild", von einer Eule, einem Wildschwein mit drei Frischlingen, einem Elch und einem Grizzly. "Schöpfer" der Tiere aus Holz ist Forstwirtschaftsmeister Konrad Scholzen. Der Umgang mit der Kettensäge gehört nicht nur zu seinem Beruf, sondern ist seit rund drei Jahren auch sein Hobby. Sein Material, Eichenstämme, die oft über 150 Jahre auf dem Buckel haben, sucht er sich bereits mit der Vorstellung aus, zu welchen Tier- oder Märchenfiguren sie werden.Spezialwachs für die richtige Farbe

Um seine Ideen in die Tat umzusetzen, braucht er Motorsägen mit verschiedenen Schwertlängen, eine "Flex" zur Endbearbeitung und jede Menge Phantasie.Obwohl die Arbeit mit den Sägen auch zu seinem Beruf gehört, ist für den 39-Jährigen die künstlerische Tätigkeit Entspannung. Bei seiner Arbeit lässt er sich auch gern über die Schulter schauen. Seine beiden "Lehrlinge", die Söhne Lars und Jan, sehen das Ganze schon mit Routine und dürfen das knatternde Werkzeug ab und zu auch schon mit dem Benzin und Kettenschmieröl "füttern". Sie wissen auch, dass ihr Vater das kanadische Spezialwachs zum Schluss braucht, damit die Holzmenschen die richtige Hautfarbe bekommen. Er hat ihnen auch erzählt, dass seine Schnitzerei aus dem waldreichen Kanada "importiert" wurde. Scholzen erklärt: "Schwierig ist es, die richtigen Proportionen herauszuarbeiten. Mein Ziel ist es, Gesichtsausdrücke noch natürlicher darzustellen, mit echten, eigenen Charakterzügen."Ein besonderes Erlebnis für den Schalkenmehrener: Er war unter den 23 weiteren "Kollegen", die sich zu Deutschlands bisher größtem Kettensägen-Festival am Biosphärenhaus Pfälzer Wald/Nordvogesen in Fischbach bei Dahn trafen. "Zwei Tage schnitzen und staunen", hieß das Motto der Veranstaltung, deren Ergebnisse den Naturpark um das Biosphärenhaus verschönern.Konrad Scholzen hatte sich entschieden, mit seiner Kettensäge aus Pfälzer Holz eine Märchenfigur zu machen. So entstand in zwei Tagen der "König Drosselbart".Auch bei der jüngsten touristischen Attraktion der Region, der im Oktober eröffneten Vulcano-Info-Plattform auf der Steineberger Ley, hat Holzsägekünstler Konrad Scholzen aus Schalkenmehren seine Spuren hinterlassen.Am Eingang des Wegs zum Aussichtsturm (Schalkenmehren) werden die Besucher von einem prächtigen Rotmilan aus Holz begrüßt.

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