Die Großplastik "Flächenklappung" war die künstlerische Attraktion im damaligen Pressezentrum neben dem Dorint-Hotel. Durch die Neunutzung des Gebäudes, in dem heute die Motorsportbar untergebracht ist, und den Bau des heutigen Boxengebäudes wurde das Kunstwerk vor einigen Jahren an einen neuen Standort verlegt - an die Außenwand des Tüv- Rheinland-Towers direkt an der Boxengasse. Um die Erinnerung an diesen großen Künstler, der seine Eifeler Heimat nie verleugnete, wach zu halten und auf die Kunststiftung Bernhard Müller-Feyen aufmerksam zu machen, wurde die "Flächenklappung" während des AvD-Oldtimer-Grand-Prix nun offiziell dem Nürburgring Hauptgeschäftsführer Walter Kafitz übergeben. Die Plastik ist ein Kunstwerk ohne Titel aus der Werkgruppe der "Flächenklappungen" und entstand am Anfang der 70er-Jahre. Sie nimmt einen wichtigen Platz im Schaffen von Bernhard Müller-Feyen ein. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sich der Künstler schon als Landschafts- und Porträtmaler einen Namen gemacht. Er suchte nach einer Bildsprache, mit der er sein inneres Weltbild abbilden konnte und schuf mit seinen "Archetypen" eine eigene Kunstform, die ihn zu immer monumentaleren Kunstwerken inspirierten. Und so wundert es nicht, dass eines seiner letzten Werke, der Entwurf eines Mahnmals für die Opfer der Terroranschläge vom 11. September 2001 in New York, das er dort auch vorstellte, eine monumentale Plastik von über 150 Metern war. Die Großplastik am Fuji-Film-Media-Center ist ein Schlüsselwerk auf dem Weg Müller-Feyens zu einer eigenständigen Künstlerpersönlichkeit. Sein Lebensmittelpunkt in der Eifel war von entscheidender Bedeutung. Er brauchte diese Rückzugsmöglichkeit, die er in einer der hektischen Kunstmetropolen nie gefunden hätte. Es mag sein, dass ihm ganz im Unterbewussten das asphaltgraue Band der Nürburgring-Nordschleife, das sich durch die grünen Hügel der Eifel schlängelt und so viele Menschen in ihren Bann zieht, unwissentlich ein Anstoß für seine Flächenklappungen gewesen ist.