Lärmschutz als letzte von vielen Hürden

HILLESHEIM. Mühsames Geschäft: Den Mangel an Bauplätzen in Hillesheim wird die Stadt zwar erst durch Ausweisung eines der beiden Gebiete "Vor Kyller Höhe" und "Bolsdorfer Tälchen" beseitigen können. Doch das kann dauern. Unterdessen wurde schon einmal der Weg für sechs Eigenheime am Bahndamm freigemacht.

Alles andere als nach Plan lief die Aufstellung des Bebauungsplans "Am Bahndamm" auf dem ehemaligen Gelände der Firma Esso Blum, den der Stadtrat in seiner Sitzung am Montagabend nach rund einjähriger Vorarbeit beschloss. Jetzt fehlt nur noch die Unterschrift des Investors. Zunächst hatte der Umstand, dass es sich um ehemaliges Bahngelände handelt, schon für schwierige Verhandlungen gesorgt. Dann verzögerten die Insolvenz der Firma und die Frage der Altlastensanierung die weitere Entwicklung. Mittlerweile hat aber der Investor, die Steinbrunn GmbH aus Hillesheim, die Beseitigung der kontaminierten Erde vorgenommen und die sechs Grundstücke an Häuslebauer verkauft. Nun wurde zudem durch ein von der Kreisverwaltung gefordertes und inzwischen erstelltes Gutachten klar, dass es im neuen Baugebiet wegen der parallel verlaufenden L 10 zu laut ist. Kreisverwaltung und Landesamt für Straßen und Verkehr schlugen daher vor, dass entlang der Grundstücke ein zwei Meter hoher Schutzwall mit zusätzlich anderthalb Meter hoher Schallschutz-Wand errichtet wird. Das aber wurde vom Stadtrat verworfen. Vielmehr legte das Gremium im Bebauungsplan fest, dass zur Straßenseite hin ausschließlich Schallschutz-Fenster eingebaut werden dürfen. Dadurch will sich die Stadt vor möglichen Schadenersatzansprüchen der Eigentümer schützen. Details werden in einem städtebaulichen Vertrag geregelt.Blick ins Tälchen bleibt frei

Schutz vor den Autos sei dadurch gewährleistet, dass laut Planer Klaus Zimmermann vom Büro Isu in Bitburg der Investor ohnehin die Grundstücke aufschütten will. "Damit ist die geforderte Böschung zur Straße geschaffen, und die Leute haben den gewünschten schönen Blick aufs Bolsdorfer Tälchen", sagte Zimmermann. Er betonte aber auch, dass die Häuser daduch nicht höher werden dürften, damit die Sicht der dahinter wohnenden Nachbarn nicht beeinträchtigt werde. Zum möglichen Starttermin für die Bauwilligen sagte Zimmermann: "So etwa vier Wochen nach der Unterschrift des Investors kann es losgehen." Nicht weniger mutig seine Bilanz zum Bebauungsplan "Am Bahndamm": "Ich habe meinen Lebtag noch nicht so viel Aufwand für sechs Häuser betrieben."

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