Lampenfieber im Weihnachtsdorf

Salm · Fast das ganze Jahr über ist Salm ein Dorf wie jedes andere, aber mit Beginn des Advents verwandelt es sich und wird zu "dem" Weihnachtsdorf im Kreis Vulkaneifel mit einer Lichterschau, die sogar Auswärtige anzieht.

 Eines der prächtig geschmückten Häuser im Weihnachtsdorf Salm. TV-Foto: Helmut Gassen

Eines der prächtig geschmückten Häuser im Weihnachtsdorf Salm. TV-Foto: Helmut Gassen

Für manche ist der Advent eine beschauliche Zeit. Nicht so für einige Familien in Salm in der Verbandsgemeinde Gerolstein: Vom ersten Advent bis zum Dreikönigstag laufen in Salm die Stromzähler auf Hochtouren. Stilisierte Tannenbäume, Rehe, glitzernde Hecken, funkelnde Weihnachtsmänner an der Wand, ein Heuwender mit Lichterschläuchen umwickelt, Kutschen mit Rentier - die Beleuchtung der Vorgärten und Häuser ist in dem Dorf mit rund 400 Einwohnern zu einer Tradition geworden. Von einem Wettbewerb wollen alle Beteiligten nicht reden. Aus Bitburg, Wittlich, Trier und sogar Belgien kommen Schaulustige nach Salm.

700 bis 1000 Euro jedes Jahr für Neuanschaffungen

 Herbert und Conny Rings sind begeistert von der Lichterpracht rund um ihr Haus und freuen sich auf das Ereignis, das sie Geld und Arbeit kostet. TV-Foto: Helmut Gassen

Herbert und Conny Rings sind begeistert von der Lichterpracht rund um ihr Haus und freuen sich auf das Ereignis, das sie Geld und Arbeit kostet. TV-Foto: Helmut Gassen

 Eines der prächtig geschmückten Häuser im Weihnachtsdorf Salm. TV-Foto: Helmut Gassen

Eines der prächtig geschmückten Häuser im Weihnachtsdorf Salm. TV-Foto: Helmut Gassen

 Herbert und Conny Rings sind begeistert von der Lichterpracht rund um ihr Haus und freuen sich auf das Ereignis, das sie Geld und Arbeit kostet. TV-Foto: Helmut Gassen

Herbert und Conny Rings sind begeistert von der Lichterpracht rund um ihr Haus und freuen sich auf das Ereignis, das sie Geld und Arbeit kostet. TV-Foto: Helmut Gassen



Herbert und Conny Rings hat das Lichterfieber 1997 gepackt. Seitdem wird jedes Jahr aufgerüstet. Eine Spezialfirma in Polch ist der Anziehungspunkt aller Lichterfans. "Wenn man so was mal angefangen hat, schaukelt man sich immer mehr hoch. Man will ja immer auf dem neuesten Stand bleiben. 700 bis 1000 Euro gehen jedes Jahr für Neuanschaffungen drauf", sagt Herbert Rings.

Drei bis vier Tage brauchen die Rings, um das Spektakel aufzubauen. Berge an Verlängerungskabeln, Steckern und Schläuchen sind auszulegen, anzuschließen und aufzuhängen. Die Belohnung kommt für sie an Wochenenden. "Ich habe schon Abende erlebt, da sind 70 bis 80 Autos vor dem Haus vorbei gefahren. Andere kommen nach Salm und gehen durch den ganzen Ort, um sich alles anzuschauen. Es macht eben Spaß, weil es auch von den Besuchern anerkannt wird", sagt Herbert Rings.

Auch bei Familie Tombers ist vor Weihnachten die elektrische Erleuchtung angesagt. Vater Ludwig hat vor 20 Jahren damit angefangen. Seit zehn Jahren ist Sohn Mario die treibende Kraft. "Eigentlich gefällt es mir nie richtig, es muss immer eine Steigerung geben", sagt er.

In den vergangenen zehn Jahren hat der Straßenbauer schon einen Betrag im mittleren vierstelligen Bereich in Lichterschläuche, Rentiere und Hecken- und Baumbehang investiert. Bunte Lichter haben bei Mario Tombers keine Chance: "Es soll nicht nach Kirmes aussehen, deshalb gibt es nur weiß und nichts, was blinkt. Ich mache es in erster Linie für mich, nicht für andere", sagt er.

Das Thema Energiekosten beeindruckt niemanden. "Wir rauchen und trinken nicht. Uns persönlich gefällt es eben. Warum sollen wir uns den Spaß dann nicht gönnen?", sagt Gertrud Tombers.

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