Land in Sicht nach 30 Jahren

UERSFELD/GUNDERATH. Gut drei Jahrzehnte haben die Ortsgemeinden Uersfeld und Gunderath auf die Sanierung des Teilstücks der Landesstraße (L) 96 warten müssen. Das Warten hat nun ein Ende: 2005 soll der 600 000 Euro kostende Ausbau beginnen.

 Lange gewartet: 2005 soll die L 96 von Gunderath nach Uersfeld ausgebaut werden.Foto: Stephan Sartoris

Lange gewartet: 2005 soll die L 96 von Gunderath nach Uersfeld ausgebaut werden.Foto: Stephan Sartoris

Wenn der Uersfelder Ortsbürgermeister Andreas Daniels auf das Thema L 96 angesprochen wird, kann er auf einen stattlichen Ordner verweisen. Darin finden sich Briefwechsel, Resolutionen und Pläne, anhand derer die wechselvolle Geschichte der Sanierung der Straße nachvollzogen werden kann. Wann genau das Thema zum ersten Mal aktuell wurde, ist in den Dokumenten nicht festgehalten, aber altgediente Kommunalpolitiker aus Uersfeld und der Nachbargemeinde Gunderath erinnern sich, dass die L 96 in den vergangenen 30 Jahren immer wieder auf der Tagesordnung stand. Tatsächlich wurde mehrfach diskutiert, geplant und angekündigt.Radweg aus der großen Lösung herausgenommen

Mitte der 90er Jahre schien die Umsetzung des Vorhabens greifbar nah. So hieß es in einer Pressemitteilung des früheren FDP-Landtagsabgeordneten Hans-Günther Heinz vom Dezember 1995: "Das Planfeststellungsverfahren zum Ausbau der Landesstraße 96 zwischen Gunderath und Uersfeld ist eingeleitet, ein Radweg wird angelegt. Das hat der rheinland-pfälzische Wirtschafts- und Verkehrsminister Rainer Brüderle mitgeteilt…" Als Begründung wurde damals angeführt: "Ein gestiegenes Verkehrsaufkommen und damit eine höhere Unfallgefährdung sowie der schlechte Zustand der Straße verursachen immer wieder Unfälle." Die lange diskutierte große Lösung (Ausbau der Straße mit parallel dazu führendem Radweg) hätte rund sechs Millionen Mark gekostet. Um überhaupt voran zu kommen, wurde der Radweg aus dem Gesamtprojekt herausgenommen und allein realisiert, Freigabe war im Mai 2001. Am miserablen Zustand der Straße hat sich wenig geändert, zumal nur das Nötigste zum Erhalt getan, die grundlegende Sanierung aber immer wieder verschoben wurde. Gefährlich auch: Viele Ortsunkundige, vor allem Gäste des Gunderather Ferienparks, gehen entlang der Straße nach Uersfeld, wie der Gunderather Ortsbürgermeister Burghard Hamel häufig feststellt. Die Einheimischen wählen hingegen die sichere Verbindung über den Radweg. Nun endlich scheinen Uersfeld und Gunderath aber doch endlich am Ziel: Im Landesstraßen-Bauprogramm 2005/2006 sind 600 000 Euro vorgesehen für das Vorhaben "Ausbau L 96 zwischen Gunderath und Uersfeld einschließlich Kurvenverbesserung". Warum nun nach all den Jahren das Projekt doch noch realisiert wird, erklärt die SPD-Landtagsabgeordnete Astrid Schmitt so: Nach vielen Anläufen habe das Projekt nun eine für das Land "stemmbare" Größenordnung, sagte sie auf Anfrage des Trierischen Volksfreunds .

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort