Letztes Kapitel eines Stücks Caritas-Geschichte

Wechsel an der Spitze der Caritas im Kreis Vulkaneifel: Als Nachfolgerin von Marlene Wierz, die in den Ruhestand gegangen ist, wurde Andrea Ennen ins Amt eingeführt.

 Neue Spitze: Caritas-Geschäftsführer Winfried Wülferath verabschiedete Marlene Wierz (rechts) und stellte deren Nachfolgerin Andrea Ennen vor. TV-Foto: Stephan Sartoris

Neue Spitze: Caritas-Geschäftsführer Winfried Wülferath verabschiedete Marlene Wierz (rechts) und stellte deren Nachfolgerin Andrea Ennen vor. TV-Foto: Stephan Sartoris

Daun. (sts) Marlene Wierz war seit 2001 als Leiterin der Geschäftsstelle Daun das "Gesicht" der Caritas im Kreis Vulkaneifel, aber wer ihre Verabschiedung aus dem Amt erlebt hat, stellte fest, dass sie vor allem auch die "Seele" war. Und das nicht nur als Chefin, sondern auch schon lange darüber hinaus, denn die 62-Jährige war seit 1989 bei der Caritas in Daun.

Der Vorsitzende des Caritasverbands Westeifel, Pfarrer Karl Kneißl, charakterisierte Marlene Wierz als "Frau, die nie nur einen Job gemacht hat, sondern einer Berufung gefolgt ist, und das nicht nur bei der Caritas, sondern auch darüber hinaus". Winfried Wülferath, Geschäftsführer des Caritasverbands Westeifel, wertete die Einstellung von Marlene Wierz 1989 als "Glücksfall". Dass sie das Zeug zur Chefin mitbrachte, habe sie schon Anfang der neunziger Jahre unter Beweis gestellt, als sie ihre damalige Vorgesetzte Sieglinde Schmitz über einen längeren Zeitraum vertreten habe. 2001 kam Marlene Wierz dann offiziell an die Spitze des Caritasverbands und habe in den folgenden Jahren "neue Maßstäbe gesetzt", hob Wülferath hervor.

Nachfolgerin hat sich bereits eingearbeitet



Mit ihrer Verabschiedung gehe ein Stück Caritas-Geschichte zu Ende. Die Nachfolgerin habe bereits Zeit gehabt, sich einzuarbeiten. "Ich hoffe, du weißt, auf was du dich eingelassen hast", wandte sich der Caritaschef an Andrea Ennen.

Die 39-Jährige stammt aus Bitburg und war vor ihrem Wechsel nach Daun Gemeindereferentin in der Pfarreiengemeinschaft Üxheim-Niederehe. Zeit, über ihre Aufgaben als Chefin einer Geschäftsstelle mit mehr als 100 Beschäftigten nachzudenken, hatte sie noch nicht viel, denn die ersten Wochen an neuer Wirkungsstätte seien schon "sehr turbulent gewesen", berichtete Andrea Ennen. Sie übernehme eine Aufgabe, "die ihr ein bisschen Angst mache", auch mit Blick auf die großen Fußstapfen, die Marlene Wierz hinterlasse. Diese würdigte in ihren Abschiedsworten den "Schatz der Caritas", mehr als 200 Frauen und Männer, ohne deren ehrenamtliches Engagement Einrichtungen wie die Dauner Tafel oder das Mehrgenerationenhaus in Gerolstein nicht möglich seien. Sie dankte ihren Mitarbeitern für das "wunderbare Miteinander" und für eine "lebenserfüllende Dienstzeit" bei der Caritas.

Musikalisch umrahmt wurde die Feier im Regina-Protmann-Haus von der Weggemeinschaft Vulkaneifel unter der Leitung und Mitwirkung von Cheryl Onnertz. Sie hatte einige Vorschläge für den Ruhestand gemacht, wie Angeln oder Tango-Tanz, aber vielleicht folgt Marlene Wierz dem Vorschlag ihrer früheren Chefin und guten Freundin Sieglinde Schmitz: ein Buch über ihr erlebnisreiches Leben zu schreiben.

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