Die Offerte, dem Kandidaten einen "attraktiven" Listenplatz zur Verfügung zu stellen, ging nach Auskunft beider Seiten von der Partei aus. Norbert Worm, Sprecher des Grünen-Ortsverbands Gerolstein, begründete dies mit den Worten: "Die Grünen wollen ihm (Liske, Anmerkung der Redaktion) so eine zusätzliche Chance eröffnen, sich in Zukunft in der Gerolsteiner Stadtpolitik einbringen zu können." Auf TV -Nachfrage bestätigte Worm aber auch: "Klar ist das ein Geben und Nehmen. Wir erhoffen uns durch den hohen Bekanntheitsgrad, den Markus Liske im Wahlkampf erwerben wird, dass unsere Themen mit nach vorne gebracht werden und unser Ergebnis verbessert wird." Dem TV teilte Liske mit, dass zwei Gründe ausschlaggebend gewesen seien. Zum einen die Überlegung, bei einer Urwahl-Niederlage gegen den CDU-Kandidaten über die Liste in den Rat einzuziehen. "Zum anderen fühle ich mich durch die programmatische Nähe zu den Grünen insbesondere in den Fragen der Jugend- und Schulpolitik, Gewerbeansiedlung und der Verkehrspolitik hier gut aufgehoben", sagte Liske. Seine Unabhängigkeit als Bürgermeisterkandidat sieht er weiterhin gewahrt. Liske: "Dieser Schritt drückt weder die Unterstützung der Grünen aus, noch ist damit eine Verpflichtung meinerseits verbunden." Dennoch wird er, falls er nicht Stadtbürgermeister wird und mehrere Grüne in den Rat einziehen, in deren Fraktion Platz nehmen. Parteimitglied werde er nach der Wahl aber nicht. "Das haben wir vereinbart", sagte Worm. Zudem betonte er: "Die Basis unserer Zusammenarbeit ist unser Programm." Klares Ziel der Grünen ist laut Worm: "Wir wollen nach zehnjähriger Abwesenheit wieder in den Stadtrat einziehen. Und zwar in Fraktionsstärke. Gleiches gilt für den Verbandsgemeinderat." Worm nannte das Ziel, für das etwa sieben Prozent der Stimmen erforderlich sind, "ambitioniert, aber nicht unrealistisch". Angeführt wird die Stadtratsliste von den beiden Sprechern des Ortsverbands, Norbert Worm und Benedikt Petzold. Worm, der unter anderem für die Wiederbelebung des Bauernmarkts gesorgt hat, sieht den Arbeitsschwerpunkt der Grünen im Stadtrat in der Stadtentwicklung. Worm: "Wir unterstützen die Idee, einen Stadtmanager zu installieren, sofern öffentliche Gelder nur für eine Anschubfinanzierung verwendet werden." Für den Verbandsgemeinderat führt das einzige Grünen-Ratsmitglied im Gerolsteiner Land, Tim Steen, die Liste an. Für die Entwicklung des Gerolsteiner Landes setzen die Grünen auf den Ausbau des sanften Tourismus. Steen: "Der Kylltalradweg ist gut, es müssen aber weitere Angebote entwickelt werden. Im Vordergrund muss dabei aber die Erhaltung der Natur stehen." Für die Schullandschaft fordert er die Ganztagsschule in allen Schularten sowie die Einführung muttersprachlichen Unterrichts - beispielsweise für Russlanddeutsche. Grünen-Liste für den Verbandsgemeinderat Gerolstein: 1. Tim Steen, 2. Barbara Worm, 3. Hildegard Otten (Rockeskyll), 4. Benedikt Petzold, 5. Theresia Utters (Hohenfels), 6.Christian Harbort (Mürlenbach), 7.Birgitt Reuter, 8. Norbert Meyer (Duppach), 9. Ute Giershausen, 10. Klaus Duppich, 11. Brigitte Blinn (Rockeskyll), 12. Horst Lodde, 13.Ingrid Diensberg (Pelm), 14. Hans Spilker, 15. Gerlinde Jehnen, 16. Manfred Heldt (Neroth), 17. Markus Liske, 18. Norbert Worm.Die Grünen-Liste für den Stadtrat Gerolstein: 1. Norbert Worm (Oos), 2. Benedikt Petzold (Gerolstein), 3. Markus Liske (Gerolstein), 4. Horst Lodde (Oos), 5. Birgitt Reuter (Lissingen), 6. Hans Spilker (Gerolstein), 7. Barbara Worm (Oos), 8. Klaus Duppich (Gerolstein), 9. Ute Giershausen (Gerolstein), 10. Hans-Peter Kuhl (Gerolstein), 11. Gerlinde Jehnen (Gerolstein), 12. Tim Steen (Gerolstein). rg/-pf.