"Geilo" und "cool": Das sind eindeutig die Worte, die aus dem Gewirr von Kinderstimmen im Uersfelder Kindergarten herauszuhören sind. Und natürlich: "Ich will auf den roten Traktor" und "Lass mich auch mal auf die Rutsche!" Eben haben die Erzieherinnen sämtliche Kinder aus den Gruppenräumen in die Turnhalle der Einrichtung geführt und ihnen erzählt, dass der Kindergarten ein riesiges Spielzeugpaket gewonnen hat. Im Nu haben einige Kinder das Spielhaus und die anderen Teile für sich in Beschlag genommen. Viele scheinen aber von dem "plötzlichen Reichtum" überwältigt zu sein und betrachten die Szene - die ein wenig an Weihnachten mitten im November erinnert - mit einer gewissen Skepsis.Festvorbereitung als glücklicher Zufall

Auch Christina Michels war ursprünglich skeptisch. Sie ist Mitglied im Elternbeirat und hatte in einer Zeitschrift von dem Verein "Zeit für Kinder" gelesen. Gemeinsam mit einem Nahrungsmittelhersteller und einer Spielzeugfirma lud der Verein im Sommer zur Teilnahme an einer Verlosung unter dem Motto "Kinder in Bewegung" ein. Teilnahmebedingung war, dass ein Kindergartenfest vorgestellt werden sollte. "Zu dem Zeitpunkt waren wir gerade dabei, das Herbstfest Ende September zu planen", erinnert sich Christina Michels. Sie sandte dem Verein eine Beschreibung des Festes, und genau einen Tag davor kam die Nachricht, dass der Kindergarten Uersfeld eines von 50 bundesweit ausgelosten Spielpaketen gewonnen habe. Kürzlich wurden die Sachen angeliefert. Die Mitglieder des Elternbeirats - neben Christina Michels Anja Drieling, Sabine Fronert-Lehnen, Susanne Furch, Diana Karst, Edith Schüller, Rita Schüller und Ute Steffens - bauten die Teile zusammen und "versteckten" sie in der Turnhalle. Nun sind 95 Kinder ganz unverhofft zu neuen Spielsachen gekommen, und mit ihnen freut sich das Uersfelder Erzieherinnen-Team. Die Leiterin Marlene May erzählt, dass sie es zuerst gar nicht glauben wollte. "Wir haben doch noch nie etwas gewonnen", sagt sie und gibt den Flur ausnahmsweise als Rennbahn für die neuen Traktoren frei. Und damit es auch künftig keinen Streit um die Spielsachen gibt, sollen die Teile den vier Gruppen abwechselnd zur Verfügung gestellt werden.