Müll-Mix gut im Griff

Die Sanierung der illegalen Halde in der Grube Dockweiler läuft planmäßig. Die veranschlagten Kosten von 700 000 Euro können eingehalten werden, weil weniger hoch belastetes Material als vermutet in der Grube ist. Bis Jahresende sollen die 20 000 Tonnen Müll-Erde-Gemisch auf Deponien entsorgt sein. Die Staatsanwaltschaften Köln und Trier ermitteln weiter.

 Voraussichtlich bis Ende August wird die Hälfte der 20 000 Tonnen großen illegalen Halde in der Grube Dockweiler ordnungsgemäß auf Deponien entsorgt worden sein. Bis Jahresende soll die Sanierung abgeschlossen sein. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Voraussichtlich bis Ende August wird die Hälfte der 20 000 Tonnen großen illegalen Halde in der Grube Dockweiler ordnungsgemäß auf Deponien entsorgt worden sein. Bis Jahresende soll die Sanierung abgeschlossen sein. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Dockweiler. Es stinkt. Der für eine Lavagrube ungewöhnliche Geruch kommt aus der illegalen Halde. In der Erde-Müll-Mischung verrotten etliche organische Anteile (auch Klärschlamm). Diese Mixtur macht die Sanierung schwierig (der TV berichtete mehrmals). Je nach Belastung wird das Material in drei Deponieklassen (DK) eingeteilt. Je niedriger die DK, desto günstiger die Entsorgung. Auch wenn die Firma Grommes als Betreiberin der Grube jede Mittäterschaft leugnet, muss sie für die Sanierungskosten aufkommen. Um den vermeintlichen Verursacher, einen türkischen Müllentsorger aus dem Kölner Raum, kümmert sich die Staatsanwaltschaft Köln. Oberstaatsanwalt Günter Feld erklärte, dass die Ermittlungen in der Domstadt noch laufen. Sein Kollege in Trier, der Leitende Oberstaatsanwalt Horst Roos, hat das "Ablade-System" in der Eifel unter die Lupe genommen. Er sagt: "Momentan haben gleich mehrere Verteidiger Akteneinsicht. Nach dem so genannten rechtlichen Gehör werden wir entscheiden, gegen wen Anklage mit welchen Vorwürfen erhoben wird."In der Zwischenzeit läuft die Sanierung der 20 000 Tonnen-Halde auf Hochtouren. Nach einem Konzept der Aachener Ingenieurgesellschaft TOC arbeiten Behörden und Sanierer Hand in Hand. TOC-Chef Michael Klein: "Es sieht ganz gut aus. Zwar ist von jeder Deponieklasse etwas drin, aber tendenziell kann mehr als erwartet den niedrigen Deponieklassen zugerechnet werden."

Sanierung wird dokumentiert und überwacht

Matthias Schubert vom Landesamt für Geologie und Bergbau (LAB) ist ebenfalls zufrieden. Er sagt: "Alles läuft planmäßig. Bis Ende August wird gut die Hälfte abtransportiert sein." Ortsbürgermeister Bruno von Landenberg sagt: "Alles wird wie versprochen dokumentiert und überwacht. Fürs Dorf ist es wichtig, dass es weiterhin so ordnungsgemäß läuft." Monatlich erhalten alle beteiligten Behörden (Wasser-, Umwelt- und Naturschutz) einen Statusbericht. LAB-Mann Schubert gesteht zwischendurch der Firma Grommes zu, "immer mal wieder für zwei Tage mit der Sanierung auszusetzen, um Großaufträge zu erledigen, damit Geld verdient werden kann." Die anfänglichen Befürchtungen der Grubenbetreiberin, dass die geschätzt 700 000 Euro teure Sanierung das Unternehmen in den Konkurs treiben könnte, scheinen eliminiert. Nach TV-Informationen schlägt Grommes neue Geschäftswege ein und hat vor kurzem zuerst das Hotel "Albachmühle" in Bitburg-Mötsch und dann das Hotel "Eifeler Hof" in Kyllburg gekauft.

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