Maare zurück ans Licht

Weg mit den Bäumen, her mit dem Maar: Weil viele Trockenmaare zugewachsen und daher für Laien kaum erkennbar sind, soll jetzt im Zuge einer Flurbereinigung zwischen Schalkenmehren und Udler dafür gesorgt werden, dass auch die Trockenmaare besser zu sehen sind.

 Sehr viel häufiger als Maar-Seen wie das Schalkenmehrer Maar sind Trockenmaare. Sie sollen im Zuge des Flurbereinigungsverfahrens besser sichtbar werden. TV-Foto: Christian Brunker

Sehr viel häufiger als Maar-Seen wie das Schalkenmehrer Maar sind Trockenmaare. Sie sollen im Zuge des Flurbereinigungsverfahrens besser sichtbar werden. TV-Foto: Christian Brunker

Schalkenmehren/Udler. Die Vulkaneifel ist voller Maare. Doch manche sind für das ungeübte Auge kaum zu erkennen. Meist, weil kein Wasser drin ist. Doch nur wenige Maare in der Vulkaneifel haben sich zu Maar-Seen entwickelt. Häufiger sind die sogenannten Trockenmaare zu finden. Weil sie teilweise mit Pflanzen überwuchert und zugewachsen sind, kann ein Laie sie kaum erkennen.

Zumindest bei einigen Maaren zwischen Schalkenmehren und Udler soll sich das jetzt ändern. Das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Eifel will im Zusammenhang mit einem Flurbereinigungsverfahren die Trockenmaare deutlicher in Erscheinung treten lassen. "Zum Teil ragen Fichtenbestände in den Kesselboden hinein", sagt Anne-Ruth Windscheif vom DLR Eifel. Die sollen nach Möglichkeit weichen, so dass der Waldrand auf den oberen Rand des Maares verbannt wird.

Betroffen davon ist unter anderem das "Hitsche"-Maar, mit rund 60 Metern Durchmesser das kleinste Eifelmaar. Auch das Trockenmaar an der "Hohen List" soll besser erkennbar werden. Das Hauptziel des Flurbereinigungsverfahrens ist es, die Agrarstruktur für die Landwirtschaft zu verbessern, betont Windscheif. Wenn man aber dabei die geologischen Besonderheiten herausstellen könne, versuche man das im Zuge des Verfahrens ebenfalls zu verwirklichen.

Flächen kaum mehr zu verpachten



Das Flurbereinigungsverfahren ist notwendig, weil der Grundbesitz mittlerweile so zersplittert ist. "Die ganzen kleinen Flächen sind kaum noch zu verpachten und wachsen dann zu", sagt Hans-Günter Schommers, Ortsbürgermeister von Schalkenmehren. "Das ist auch eine Frage der Werterhaltung dieser Flächen." Wenn man im Zuge dieses Verfahrens dann auch die geologischen Besonderheiten der Region besser herausstellen könne, sei das natürlich zu begrüßen, sagt Schommers. Auch sein Kollege Alfred Borsch, Ortsbürgermeister aus Udler, stellt heraus, dass der Erhalt der Kulturlandschaft eines der wichtigsten Ziele der Flurbereinigung ist. Besonders wichtig ist für ihn der Ausbau des Wirtschaftswegenetzes. Sowohl Borsch als auch Schommers sehen hier in ihren Gemeinden großen Bedarf. Denn im Zuge dieses Verfahrens könne das Netz ausgebaut werden, wie es die Gemeinden alleine aus Haushaltsmitteln nicht leisten könnten. Als nächster Schritt soll im Herbst ein runder Tisch eingerichtet werden. Er soll mit der lokalen Aktionsgruppe Vulkaneifel, den Behörden, Gemeinden, den Teilnehmervorständen und Betrieben und anderen Interessierten ein Konzept entwickeln, um regionale Produkte besser zu vermarkten. "Dort sollen auch die Ideen, die von den Menschen vor Ort kommen, eingebracht und nach Möglichkeit in Konzepte umgesetzt werden", sagt Windscheif.

Gewässergüte alles andere als optimal



Ebenfalls im Zuge der Flurbereinigung sollen die Gewässer in dem betroffenen Bereich - etwa der Alsbach - in einen besseren Zustand gebracht werden. Denn in einer Untersuchung des DLR wurde ein schlechter Zustand der "Gewässerstrukturgüte" festgestellt. Daher will der DLR nun einen Streifen entlang der Wasserläufe kaufen, damit sich die Uferbereiche natürlicher entwickeln können. Ob diese Renaturierung von selbst entsteht, oder ob gezielte Maßnahmen nötig sind, müsse von Fall zu Fall entschieden werden, sagt Windscheif. Ziel ist es, dass sich die Bachläufe wieder mehr schlängeln und so mehr Wasser zurückhalten. Im Herbst soll eine Begehung stattfinden, um vor Ort alles genau in Augenschein zu nehmen.

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