Mädchen schnuppern in Berufswelt rein

Daun/Uersfeld/Mehren · Daun/Uersfeld/Mehren Die Firma apra-norm Elektromechanik GmbH in Mehren und das Ingenieurbüro Werner Ritter in Uersfeld haben beim Girls-Day Mädchen Einblicke in die Berufswelt geboten. "Ich wollte schon immer etwas mit Design machen, jetzt habe ich mich für den Bereich Architektur entschieden, das interessiert mich sowieso mehr ", sagt die 13-jährige Lara Kleinhaus vom St.

 Betreuerin Marie-Luise Chott ziegt den Mädchen in der Werkstatt wie man anreißt und körnt. TV-Foto: Helmut Gassen

Betreuerin Marie-Luise Chott ziegt den Mädchen in der Werkstatt wie man anreißt und körnt. TV-Foto: Helmut Gassen

Foto: Helmut Gassen (HG) ("TV-Upload Gassen"

Matthias-Gymnasium Gerolstein. Sie hatte sich bei dem Ingenieurbüro für den Girls-Day gemeldet. Mit einem CAD Programm hatte sie am Nachmittag schon den Grundriss eines Hauses entworfen, Frank Möller vom Ingenieurbüro ist zufrieden mit ihr. "Sie macht das schon ganz gut", sagt er. Diplom-Ingenieur Werner Ritter hat schon mehrere Male am Girls-Day Einblicke gewährt. Seine Motivation: "Wir brauchen Auszubildende, deshalb ist es wichtig, dass sie mal in die Berufe reinschnuppern können".
Judith Klassmann-Laux, seit 1. Mai neue Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Vulkaneifel sieht für die Mädchen viele Vorteile.
"Die Schülerinnen haben beim Girls-Day die Möglichkeit, einen Tag lang Unternehmensluft zu schnuppern und hinter die Werkstore zu blicken. Damit ist der Girls- Day ein wichtiger Baustein der Berufsorientierung", sagt sie.
Die Firma apra-norm Elektro-mechanik GmbH hat am Standort Mehren zwölf Plätze für Mädchen angeboten, sechs davon konnten von Jasmin, Nele, Talitha, Fabiola, Luisa und Annalena besetzt werden. "Wir wollen auch Mädchen für technische Berufe begeistern, Mädchen haben nicht weniger Begabung für solche Berufe. Der Girls-Day ist eine wichtige Plattform für uns und wenn die Mädchen hier einen Einblick bekommen, dann ist schon viel gewonnen", sagt Ulrike Meffert, Prokuristin Personal. Marie-Luise Chott, selbst als Konstruktions-mechanikerin im 1. Lehrjahr, zeigt den Mädchen einzelne Bereiche. In der Werkstatt müssen sie zwar nicht feilen, aber Anreißen, Körnen und Biegen stehen auf dem Plan. Die 16-jährige Jasmin Rieker aus Meisburg vom Geschwister-Scholl Gymnasium Daun war schon öfter familienbedingt bei der apra, heute will sie die Praxis erfahren. "Ich finde es gut, dass man als Mädchen auch mal untypische Berufe kennenlernt", sagt sie. Eine berufliche Richtung hat sie noch nicht, aber eins weiß sie: "Ich will etwas Praktisches machen", erzählt sie. Die 16-jährige Talitha Souza aus Oberstadtfeld hat schon "viele interessante Sachen" über das Unternehmen erfahren. "Deshalb wollte ich mal einen Einblick bekommen und finde es sehr interessant hier", sagt sie. Ulrike Meffert gibt den Mädchen einen guten Ratschlag: "Schaut euch alles mit wachem Auge an, aber lasst euch bei der Berufswahl Zeit".
Seit 2001 wird der Girls-Day - Mädchen-Zukunftstag jährlich angeboten. Seitdem haben insgesamt etwa 1,7 Millionen Mädchen teilgenommen. Jährlich beteiligen sich Unternehmen und Organisationen mit rund 10 000 Veranstaltungen.

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