"Man muss auch schon mal durchgreifen"

Die Kreisstadt hat einen neuen Marktmeister. Mehr als 40 Jahre lang hatte Alfred Schneider dieses Amt inne, Nachfolger ist Hans-Dieter Wilhelm, "nebenbei" auch Vorsitzender des Gewerbe - und Verkehrsvereins (GVV) Daun.

 GVV-Chef, Geschäftsmann und Marktmeister der Stadt Daun: Hans-Dieter Wilhelm tanzt auf vielen Hochzeiten, und es macht ihm sichtlich Spaß. TV-Foto: Helmut Gassen

GVV-Chef, Geschäftsmann und Marktmeister der Stadt Daun: Hans-Dieter Wilhelm tanzt auf vielen Hochzeiten, und es macht ihm sichtlich Spaß. TV-Foto: Helmut Gassen

Daun. Einmal im Monat ist in der Kreisstadt Markt, und je nach Jahreszeit und Wetterbedingungen zieht er viele Menschen nach Daun. Über die Vergabe der Plätze, die Ordnung auf dem Markt und auch die Einnahme für die Stadt durch das Standgeld wacht der Marktmeister.

Ab Dienstagabend ist Präsenz angesagt



Mehr als 40 Jahre hatte Al-fred Schneider diese Aufgabe wahrgenommen, doch der ist im Frühjahr aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand gegangen. Ein Nachfolger war schnell gefunden: "Man hat mich gefragt, und ich habe es angenommen", sagt Hans-Dieter Wilhelm, der auch Vorsitzender des GVV ist. Doch was macht ein Marktmeister genau? "Ein Marktmeister hat mehr Arbeit, als man eigentlich meint. Die meisten denken, der geht nur durch die Stadt und teilt die Plätze ein", sagt Wilhelm.

Doch so einfach ist es nicht: "Das fängt schon damit an, dass die Händler anrufen und nach freien Plätzen fragen. Wenn ich dann mal verneinen muss, kommen auch schon mal Klagen wie etwa, dass dies eine Diskriminierung einer Frau sei, so dass wir rechtlich gesehen auch einen Platz zur Verfügung stellen müssen."

Von Dienstagabend an , wenn die Händler anrücken, und auch morgens früh vor Marktbeginn muss der Marktmeister präsent sein und alle Vorgänge überwachen.

Für den Laurentiusmarkt am letzten Kirmestag gibt es eine besonders große Nachfrage, aber die Standplätze dafür sind auch teurer. "Beim normalen Markt kostet der Meter Standfläche drei Euro, beim Laurentiusmarkt fünf Euro, weil der Kirmesmarkt länger dauert und besser frequentiert ist", erklärt Wilhelm. Die Standgebühr kassiert Wilhelm auch: "Das dauert dann bis zum späten Nachmittag."

Dabei versuchen die Händler auch schon einmal, mit den Metern zu schummeln, um den Preis zu drücken. "Ich komme zwar gut mit den Marktleuten zurecht, aber man muss auch schon mal durchgreifen. Denn das ist Geld für die Stadt, und da lass ich nicht mit mir handeln", betont Hans- Dieter Wilhelm.

Unterschiedlich große Stände sind ein Problem



Gerne würde der neue Marktmeister schon eine Neuerung beim Markt einführen. "Die Idee dazu ist der Stadt und auch mir beim erfolgreichen holländischen Tuchmarkt auf dem Marktplatz gekommen. Es wäre doch interessant, alle Marktstände statt in der Burgfried- und Lindenstraße nur auf dem Marktplatz und dem Laurentiusplatz zu konzentrieren."

Das allerdings wäre wahrscheinlich nur im Winter möglich, denn dann wäre die Anzahl der Händler sowieso geringer. Außerdem gibt es noch das Problem, dass die Händler unterschiedlich große Stände haben und auch ihre Transportfahrzeuge bei den Ständen stehen haben wollen. "Momentan bleibt alles bei der alten Regelung, aber aufgegeben ist die Idee deshalb nicht", so Wilhelm.

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