Manche mögen’s warm

HILLESHEIM. Klein, aber fein: Nach mehr als einjähriger Umbauphase öffnet das Lehrschwimmbad in der Grundschule Hillesheim heute wieder. Durch ausgeweitete Öffnungszeiten soll das rundum modernisierte Bad mehr Besucher anlocken.

"Wir versprechen uns dadurch, dass wir das allgemeine Schwimmen bis 20 Uhr ausweiten, eine bessere Ausnutzung des Bades und ein paar Euro Zusatzeinnahmen", sagt Herbert Mastiaux, Fachbereichsleiter für Schulangelegenheiten im Hillesheimer Rathaus. Angesichts der Gesamtkosten für den Generalumbau des Bades von 767 000 Euro, der mit 535 000 Euro durch ein Sonderprogramm des Bundes bezuschusst wurde, ist jeder Euro im Säckel der Verbandsgemeinde willkommen. Dass das Vorhaben so kostspielig war, ist beim ersten Blick in den Badebereich mit dem gerade einmal 12,5 auf 8 Meter großen und 1,05 bis 1,30 Meter tiefen Becken nicht zu glauben. Zwar hat sich das Gesicht des Bades dank neuer Folienauskleidung des Beckens (die zunächst präferierte Edelstahl-Variante wurde aus Kostengründen wieder verworfen), einer Rundumisolierung der Wände, einer komplett neuen Folien-Decke mit Dampfsperre und eingefassten Lampen (die das Bad wesentlich größer erscheinen lässt) und schicker Fliesen völlig verändert. Wohin das viele Geld aber letztlich geflossen ist, lässt sich erst beim Blick hinter die Kulissen und in den angrenzenden Umkleide- und Eingangsbereich erkennen: Das Treppenhaus wurde nach außen verlagert, damit "die Schüler nicht mehr mit ihren Straßenschuhen direkt im Nassbereich ankommen", bringt Hausmeister Rolf Barger eines der Hauptprobleme der Vergangenheit auf den Punkt. Das hat nun ein Ende, denn den direkten Weg in den Nassbereich versperrt eine Glastür, "die wir bei Bedarf, zum Beispiel für Rollstuhlfahrer, öffnen können". Für den rollstuhlgerechten Ausbau des Bades fehlt aber noch der barrierefreie Zugang, der gegebenenfalls nachgerüstet wird, wie Herbert Mastiaux sagt. "Zunächst prüfen wir, ob dafür Bedarf besteht." Dafür gibt's eine neue Toilettenanlage. So wurden erstmals Toiletten für Jungen und Mädchen sowie für Behinderte geschaffen. Herzstück aber sind zum einen die neue Lüftungsanlage, zum anderen die Wasseraufbereitungstechnik. Hausmeister Barger berichtet: "Die alte Lüftungsanlage war zu klein dimensioniert, weshalb die Wände regelmäßig zu schwitzen anfingen." Die Folge: Schimmelbildung. So etwas werde künftig nicht mehr passieren, ist sich der Hausmeister sicher. Auch die Probleme mit der Wasseraufbereitung (Barger: "Früher musste ich hin und wieder von Hand nachchloren.") soll es nun nicht mehr geben, da nun alles automatisch geregelt wird. Warmwasser-Badetag wieder regelmäßig

Dank neuer Technik und Isolierung soll auch der besonders bei der Rheuma-Liga und anderen Gruppen beliebte Warmwasser-Badetag am Mittwoch wieder regelmäßig veranstaltet werden. Das hatte zuletzt nicht mehr gut geklappt, wie der Hausmeister berichtet: "Da pro Badegast 30 Liter Frischwasser zugeführt werden sollen, lautete die Devise: entweder wird's kälter als die vorgesehenen 32 Grad Celsius oder man führt nicht so viel zu, und die Qualität geht runter." Von der Energieverschwendung im ehemals schlecht isolierten Bad ganz abgesehen. Dass es letztlich zu erheblichen Verzögerungen kam - unter anderem weil die Bauarbeiter im Außenbereich auf Fels stießen - und es mit der von Bürgermeisterin Heike Bohn angepeilten Eröffnung zu Ostern dieses Jahres nicht ganz hingehauen hat, hakt Mastiaux ab. Er sagt: "Wir sind sehr zufrieden, dass wir ein so schönes Bad haben." Hausmeister Barger geht von großem Besucherandrang vor allem in der ersten Woche aus: "Schon beim Umbau ist so mancher reingekommen. Und bislang waren alle begeistert." Geöffnet ist das Bad montags von 16 bis 18 Uhr für jedermann sowie von 18 bis 20 Uhr ausschließlich für Damen sowie dienstags, donnerstags und freitags von 16 bis 20 Uhr. Karten gibt's nur noch im Bürgerbüro des Rathauses oder in der Tourist-Information, aber nicht mehr im Bad selbst.

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