Mannebacher Windkraftpläne auf der Kippe

Mannebach · Im März 2012 hat Mannebach einen Pachtvertrag mit dem Energieunternehmen Prokon (Itzehoe) geschlossen. Nun hat die Firma Insolvenz angemeldet. Was wird nun aus dem Windkraft-Projekt?

 Windkraft (Symbolfoto)

Windkraft (Symbolfoto)

Foto: Fritz-Peter Linden/Archiv

Mannebach. Es wäre eine Investition gewesen, wie sie sehr selten in der Eifel vorkommt, erst recht nicht in einem 300-Einwohner-Dorf im Kreis Vulkaneifel. Die Firma Prokon wollte nach eigenen Angaben 36 Millionen Euro in Mannebach (Verbandsgemeinde Kelberg) investieren.
Auf einer 120 Hektar großen gemeindeeigenen Fläche sollte Windpark mit acht Anlagen (WEA), als Beitrag zur Energiewende und als Einnahmequelle für das Dorf entstehen. Die entsprechende Vereinbarung zwischen Gemeinde und Unternehmen wurde vor gut zwei Jahren geschlossen, und laut Prokon-Internetseite ist das Projekt "in einer fortgeschrittenen Planungsphase".
Ob aus der Planung aber auch tatsächlich etwas wird, ist, nachdem die Firma in dieser Woche die Einleitung eines Insolvenzverfahrens beantragt hat, offen. Ortsbürgermeister Walter Eich hat jedenfalls immer noch Hoffnung: "Erstens ist das Insolvenzverfahren ja noch nicht eröffnet und zweitens ist ein Fortbestehen weiter möglich."
Deshalb gebe es für den Gemeinderat keine Veranlassung, an dem Vertrag etwas zu ändern oder die Zusammenarbeit aufzukündigen. Diese sei aus der Sicht der Gemeinde bisher "ohne Einschränkung sehr partnerschaftlich" gewesen. Ein Haftungsrisiko in finanzieller Hinsicht bestehe für Mannebach nicht. "Denn wir fungieren nicht als Investor, sondern lediglich als Verpächter", betont Eich. Sollte es dennoch "zum Ernstfall" kommen, werde die Gemeinde Kontakt zum Insolvenzverwalter aufnehmen, um zu erfahren, ob an den Planungen festgehalten werden könne. "Für den positiven Fall werden wir wohl Prokon die Treue halten. Allerdings besagt unser Vertrag auch, dass wir im Falle einer Insolvenz ein Sonderkündigungsrecht hätten."Kontakt zu anderen Betreibern


Offenbar ist Mannebach nicht nur für Prokon ein attraktiver Standort: Schon vor der Insolvenzankündigung und auch danach haben Windkraftbetreiber, zu denen man vor dem Vertragsabschluss mit Prokon Kontakt hatte, bei der Gemeinde wieder angeklopft, berichtet der Ortsbürgermeister. Er ärgert sich über die Vorgänge rund um Prokon: "Hier will man wohl ein Unternehmen vor die Wand fahren lassen, dessen Geschäfts- und Finanzierungsmodell nicht in das Konzept von Banken, Versicherungen und Energieversorgern hineinzupassen scheint."
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