Mehr Baustellen, mehr Verkehr

KAISERSESCH. (red) Deutlich gestiegen ist im vergangenen Jahr die Zahl der Unfälle im Zuständigkeitsbereich der Polizeiautobahnstation Kaisersesch. Im Vergleich zum Jahr 2003 stieg sie von 388 auf 474. Das entspricht einem Plus von rund 22 Prozent.

Die Entwicklung steht deutlich im Gegensatz zum Landestrend: Im Bereich der Autobahnpolizei Kaisersesch haben sich 2004 erheblich mehr Unfälle ereignet als im Vorjahr - 474 statt 388. Bei den Unfällen wurde wie im Jahr 2003 ein Mensch getötet. Die Zahl der Schwerverletzten stieg im Jahresvergleich von 23 auf 25, die der Leichtverletzten von 50 auf 73. Die Ursachen dafür liegen zum einen im gestiegenen Verkehrsaufkommen und in der Hauptsache in der durch Großbaustellen geänderten Verkehrsführungen. An einem Wochenende im Oktober 2004 ereigneten sich zum Beispiel alleine sechzehn Unfälle in einem Baustellenbereich bei Laubach. Im vergangenen Jahr wurde zunächst zwischen der Eltztalbrücke und Kaisersesch die Fahrbahn erneuert. Anschließend begannen die derzeit noch laufenden Bauarbeiten im Bereich Laubach, die nun bis zur Anschlussstelle Ulmen fortgeführt werden. Im nächsten Jahr wird von Ulmen aus die Fahrbahn in Richtung Koblenz saniert. Die Gefahren durch Baustellen werden sich nach der Prognose der Autobahnpolizei noch eine geraume Zeit auf die Unfallzahlen auf der A 48/A 1 auswirken. Einige Verletzungen hätten nach Auskunft der Beamten vermieden werden könnnen, "wenn es nicht immer noch eine erschreckend hohe Zahl von Gurtmuffeln gäbe". Im vergangenen Jahr wurden bei Kontrollen rund 2800 nicht angegurtete Verkehrsteilnehmer erwischt. Darüber hinaus gebe es eine hohe Dunkelziffer, vor allem bei den Mitfahrern auf den Rücksitzen. Überhöhte Geschwindigkeit steht unangefochten mit rund 30 Prozent an der Spitze der Rangliste der Vergehen, gefolgt von ungenügendem Sicherheitsabstand (10,1 Prozent), mangelnder Verkehrstüchtigkeit (auch Übermüdung) der Fahrer (9,9 Prozent) und ungesicherter Ladung (7,2 Prozent). Folge der Kontrollen waren in 594 Fällen Fahrverbote. Mehr als 300-mal mussten die Polizisten im vergangenen Jahr Gegenstände von der Fahrbahn räumen.

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