Mehr Interessenten, aber nicht mehr Käufer

DAUN. (HG) Die Kostenexplosion bei Öl und Gas haben das Interessen nach alternativen Energieträgern wie dem Holz erhöht. Das zeigte der "Tag der offenen Heizungskeller".

Mit den "Europäischen Biomasse-Tagen", an die sich der Bauern- und Winzerverband Rheinland- Nassau mit dem "Tag der offenen Heizungskeller" gemeinsam mit den Kreisverwaltungen der Region angeschlossen hat, sollte den Bürgern gezeigt werden, welches Potenzial moderne Holz-Heizungsanlagen bieten.Nach Aussage der Experten ist die Nachfrage nach Holzpellet-Heizungen momentan riesig, obwohl eine solche Anlage mit etwa 12 000 Euro doppelt so viel kostet wie eine herkömmliche Öl- oder Gasheizung. Vater Staat gibt dazu jedoch einen Zuschuss von 1700 Euro. "Viele Leute fragen nach solchen Holz-Heizungen, aber wenn sie die Preise hören, bleibt es dann bei der Nachfrage. Öl- oder Gasheizungen werden bei uns noch am meisten installiert", sagt Dirk Jungen von der Firma Bruno Jungen aus Mehren. Die jeweiligen Brennstoffpreise hingegen relativieren den Vergleich: Ein Liter Heizöl kostet derzeit rund 60 Cent, zwei Kilo Holzpellets (die den gleichen Energiewert haben) 35 Cent.

In Kerpen hatte man beim Neubau des Bürgerhauses schon 2004 auf Holzpellets gesetzt. "Unser Revierförster hat uns damals diesen Denkanstoß gegeben, zumal die Gemeinde selbst Waldbesitzer ist. Und bis heute haben wir nur gute Erfahrungen gemacht", berichtet Ortsbürgermeister Rudolf Raetz. Damals waren die Kosten für Öl noch gleich hoch wie die für Holzpellets. "Ich war auch persönlich der Meinung, dass wir langfristig vom Öl wegkommen müssen. Es hat aber niemand erwartet, dass der Ölpreis so schnell in die Höhe geht", sagt Raetz.

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