Mekka der Vereine

ÜXHEIM-LEUDERSDORF. Qualifiziert: Zusammen mit acht anderen Gemeinden aus den Kreisen Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm, Daun und Trier-Saarburg ist der Ortsteil von Üxheim in den Gebietsentscheid von "Unser Dorf soll schöner werden - Unser Dorf hat Zukunft" vorgerückt.

 Besonders das Vereinsleben und das vorbildliche private Engagement haben die Wettbewerbsjury von Leudersdorf überzeugt.Foto: Angelika Koch

Besonders das Vereinsleben und das vorbildliche private Engagement haben die Wettbewerbsjury von Leudersdorf überzeugt.Foto: Angelika Koch

In der 460-Seelen-Gemeinde Leudersdorf ist nicht nur die Welt im allgemeinen, sondern auch die Altersstruktur noch in Ordnung: nämlich ausgewogen. Lediglich die 20- bis 29-Jährigen sind relative Mangelware in der Üxheimer Teilgemeinde.Eine Spezies allerdings ist, wenn man der professionell vorgetragenen, Computer unterstützten Präsentation aus Anlass der Dorfbegehung glaubt, besonders selten: "Der Leudersdorfer, der in keinem Verein ist, muss noch geboren werden", sagte Ortsvorsteher Alois Reinarz.Zehn Vereine zeigten sich der siebenköpfigen Jury von ihrer lebendigsten Seite: vom Junggesellenverein, der uraltes Eifeler Brauchtum aufrecht erhält, über das "Nähkörbchen" für Seniorinnen bis hin zur Jugendgruppe, deren Betreuer besonders stolz darauf sind, dass sie mit ihren Schützlingen konsequent Eifeler Platt reden können.In den vergangen 20 Jahren haben alle Vereine die gigantische Spendensumme von 250 000 Euro zusammengebracht, was die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements im Dorf zeigt.Beachtliches Privatengagement

Dass die Leudersdorfer durchaus ihre Portemonnaies öffnen, wenn es um die Verbesserung der Lebensqualität in ihrem Heimatort geht, zeigt noch eine andere Tatsache: Vor allem dank großer privater Investitionen sind seit 1988 rund 90 Prozent der damals vorgeschlagenen Dorferneuerungsmaßnahmen umgesetzt worden. Alle Dorfstraßen wurden ansehnlich ausgebaut, ein lebendiger Ortskern mit Bürgerhaus und Kapelle entstand, es gibt ein Heimatbuch und eine Häuserchronik.Die gute Arbeitsmarktlage vor Ort ist wohl mit Ausschlag gebend für das propere Erscheinungsbild: In 15 vor allem handwerklichen Betrieben verschiedener Branchen sind 50 Menschen im Ort direkt beschäftigt, weitere 100 Arbeitsplätze stehen in einem Umkreis von zwei Kilometern zur Verfügung. Es gibt drei Haupt- und vier Nebenerwerbslandwirte, die das idyllische Naturbild rund um das Dorf prägen, einen Schäfer, eine Wanderreitstation, Ferienwohnungen und eine private Musikschule. Eine gemütliche Dorfkneipe und ein Tante-Emma-Laden dienen nicht nur als Umschlagplatz für Essen und Trinken, sondern auch für Informationen. So kommt es nicht von ungefähr, dass Ortsvorsteher Alois Reinarz stolz auf "ein lebendiges Gemeinschaftsgefühl" ist. Ein fantasievoller Karnevalsumzug, die Gestaltung eines Umwelttages, Martinszug und Nikolausfeier sowie ein Adventskonzert gehören zum sozialen Zusammenhalt.Heimat für viele Kreative

Kreative Menschen zieht es offenbar besonders stark nach Leudersdorf: Das Atelier des Bildhauers Ulrich Henn war Station der Dorfbegehung, von den Künsten der Restauratorenfamilie Bimmermann zeugen zahlreiche Arbeiten an Gebäuden im Ortskern, die Maler Gerd van Geldern und Inge Althöfer haben sich in der Umgebung einen Namen gemacht, und grafisches Können setzt Detlef Reuter um.Dass der Wettbewerb die Leudersdorfer motiviert, zeigte die rege Teilnahme an der Exkursion, die die fachkundige Jury durch das Dorf unternahm. Denn nicht nur die Vereinsvertreter machten sich gemeinsam mit den Kommissionsmitgliedern auf den Weg zu den Schönheiten des Dorfes, sondern etliche "Normalbürger", und sogar Kinder waren mit von der Partie.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort