Millionenteure Sanierung

In Kürze beginnt die Sanierung der illegalen Halde in der Grube Dockweiler. Die Kosten werden mit rund einer Million Euro veranschlagt, die nach derzeitigem Stand die Pächterin zahlen muss.

Dockweiler. In der Grube Dockweiler beginnt die Sanierung der 20000-Tonnen- Halde Mitte Mai. Friedrich Häfner, Vize-Chef des Landesamtes für Bergbau und Geologie, teilte im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund mit: "Das vorgelegte Sanierungskonzept fand die Zustimmung der Vertreter aller Behörden." Die Sanierungsarbeiten würden von Mitarbeitern des Bergamts und des unabhängigen Gutachters "lückenlos überwacht". Das Gleiche gelte für die Entsorgungswege. Häfner: "Wir wissen dann immer genau, wenn ein LKW um 10 Uhr die Grube verlässt, dass er garantiert um 12 Uhr auf der Deponie war." Arbeiten mit einem Spezialbagger

Die Deponien, zu denen das Gemisch gebracht wird, stehen noch nicht fest. Momentan laufen noch die Preisanfragen. Mit bis zu einer Million Euro Kosten rechnen die Gutachter für die Sanierung. Problematisch ist der hohe Gehalt an organischen Abfällen (Biomüll und möglicherweise Klärschlamm), bei deren Verrottung die Grenzwerte überschritten werden können. Häfner verspricht höchste Sorgfalt in Dockweiler: "Wir denken beim Abtransport auch an den Windschutz. Damit sich das Gemisch bei starkem Wind nicht auf einmal als Niederschlag in den Gärten im Ort wiederfindet." Die Sanierung der großen, illegalen Halde ist nicht einfach. Dafür muss eigens ein Spezialbagger mit 15 Meter weitem Greifarm nach Dockweiler gebracht werden. Froh über das "sehr gründliche Konzept"

Unter Überwachung der Mitarbeiter des Bergamts und des Ingenieurbüros, das das Gutachten gemacht hat, wird das Gemisch in vier Container geladen. "Nach Augenschein versuchen wir die Bestandteile grob zu trennen", erklärt Häfner. Grund: Je belasteter, desto teurer ist die Entsorgung. Die vier Container (einer für unbelastete Erde, drei für die jeweilige Deponie-Klasse) werden dann auf separate Haufen auf einen Speziallagerplatz in der Grube gebracht. "Wenn dann neue Halden von rund 500 Tonnen entstanden sind, ziehen wir neue Proben und machen Analysen", erklärt Häfner. Erst dann kann das Material fachgerecht entsorgt werden. Bruno von Landenberg, Ortsbürgermeister von Dockweiler, meint: "Wir sind froh über das sehr gründliche Konzept. Außerdem ist für uns die Dokumentation der Entsorgung sehr wichtig."Die Staatsanwaltschaft Köln ermittelt nach wie vor gegen den Zulieferer des illegalen Mülls, einen 38-jährigen Türken aus der Domstadt. Laut Oberstaatsanwalt Günther Feld gibt es momentan keine neuen Erkenntnisse.

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