Minimallösung soll her

DAUN. Verbandsgemeinde (VG) und Stadt Daun sind weiter auf der Suche nach dem rechtem Maß zur Renovierung des Hallenbads. Weil die Vorschläge der Architekten Naujack und Rumpenhorst zu teuer sind, soll nun erneut untersucht werden.

Das Dauner Hallenbad hat mehr als 30 Jahre auf dem Buckel. Das nagt an der Bausubstanz und Technik. Fest steht, dass saniert werden muss. Über Möglichkeiten der Sanierung, die Frage, wie das Bad attraktiver gemacht werden kann, und die Vision eines Hallen- und Freibad-Neubaus im Liesertal hat sich das Architektenbüro Naujack und Rumpenhorst Gedanken gemacht. Beauftragt wurde es 2001 von Stadt und VG, die das Hallenbad mit Ausnahme des Kellergeschosses zu einem beziehungsweise zwei Dritteln (VG) finanzieren. Präsentiert wurden die Ergebnisse Ende Juni 2002: die Generalsanierung des Hallenbads mit wenigen neuen Angeboten (Kosten: 8,98 Millionen Euro), die Sanierung und weitergehende Erweiterung des Hallenbads (10,97 Millionen Euro) sowie der Neubau eines Hallen- und Freibads an der Lieser (19,12 Millionen Euro). Für eine Sanierung und Erweiterung des Freibads "Gemündener Maar" wurden 3,87 Millionen Euro veranschlagt.Zweckbad ja, Spaßbad nein

In der Zwischenzeit hat das Koblenzer Architektenbüro eine Generalsanierung des Hallenbads ohne besondere Umbau- und Erweiterungsschritte auf 7,72 Millionen Euro taxiert. "Selbst die teuerste Sanierungs- und Erweiterungslösung für das bestehende Hallenbad und Freibad ist um etwa vier Millionen Euro günstiger als der Neubau eines kombinierten Hallen- und Freibads" rechnet Werner Klöckner (CDU), Bürgermeister der VG Daun, vor.Nun haben der Bauauschuss der VG Daun und der Ausschuss für Kur- und Freizeitbetriebe der Stadt in einer gemeinsamen Sitzung die verschiedenen Varianten mit Kosten und Folgekosten abschließend bewertet. Fazit: Auf Grundlage der derzeitigen Haushaltslage sind alle Varianten nicht finanzierbar, einzig eine "bescheidenere Renovierung" (Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen, SPD) sei machbar.Auch Walter Arnold (CDU) sagte, dass "der große Wellness-Sprung an diesem Standort und finanziell nicht zu machen ist". Daun könne nur ein "Zweckbad", nicht aber "Spaßbad" anbieten. In diese Richtung geht auch der Beschluss. Erneute Planungsaufträge, diesmal für die detaillierte Untersuchung des Sanierungsbedarfs bei Technik und Bausubstanz, werden an zwei Büros aus der Region vergeben - unter Beachtung energieeinsparender Aspekte, auf die besonders Hans-Peter Slabik (Grüne) drängt.Nichts desto trotz brachte Bernd Leif (SPD) Bedenken ins Spiel, ob es überhaupt lohnt, am jetzigen Hallenbad-Standort, "der damals schon falsch gewählt wurde", einen Euro zu investieren. Er verlangte, den Neubau eines Zweckbades zum Beispiel am Wehrbüsch in die anstehenden Überlegungen miteinzubeziehen.Ungeklärt bleibt, was im Untergeschoss des Hallenbads passiert. Die Idee von Robert Lorse (CDU), eine ausgeklügelte Saunalandschaft samt Dampfbad anzubieten, wies unter anderem Friedbert Wißkirchen (CDU) mit dem Argument zurück, unnötig Konkurrenz zu Hotels in der Stadt sowie dem eigenen Kurmittel-Haus aufzubauen. Ihre Meinung in Kürze: Was für ein Schwimmbad-Angebot braucht Daun? Name und Anschrift nicht vergessen.

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